Rettungsversuche für die Regenwälder
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Brennender Urwald in Novo Progresso im brasilianischen Bundesstaat Pará: Im Jahr 2020 brannten 12,7 Prozent mehr Waldfläche am Amazonas als im Jahr davor – Negativrekord im abgelaufenen Jahrzehnt. Bild: AFP
Konsum, Lieferketten und fehlende Landrechte für Indigene - die Treiber der weltweiten Entwaldungswelle werden in großen Studien dokumentiert. Der Reformstau wächst jedes Jahr mehr.
Vier uralte Baumriesen, jeder in Jahrhunderten gewachsen. Darum geht es. Das ist die Zahl an Urwaldbäumen, die jedes Jahr auf das Konto eines jeden Bürgers der sieben reichsten Länder gehen. So viel wird inzwischen abgeholzt in den Tropen. Ein Ende ist nicht abzusehen, seit mehr als einer Generation nicht. 58 Quadratmeter Wald sind das, in Tropenwaldfläche gerechnet, die im Schnitt jedes Jahr durch die Einfuhr von Gütern in die G-7-Staaten verlorengehen. Weltweit ist die Entwaldung 2020 verglichen mit dem Vorjahr um 12 Prozent - 4,2 Millionen Hektar - angestiegen. Das entspricht annähernd der Fläche der Niederlande.
Beraubt wird damit aber nicht nur die Natur. Die Leidtragenden sind auch die eingeborenen Völker, die in und von den Tropenwäldern leben, die Indigenen. 58 Millionen Menschen – 826 unterschiedliche Völker – sind das allein in Südamerika bis in die Karibik, der tropenwaldreichsten Region der Erde. Ihr Lebensraum wird jedes Jahr weiter geschmälert. Das urwaldreiche Land, über das in letzter Instanz in diesen Regionen der Staat verfügt, wird dem Sog der globalen Märkte überlassen.
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