So gut funktioniert die CO2-Entnahme wirklich
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So sollen Kohlenstoffdioxid-Waschanlagen für die Luft aussehen, wenn die Pläne des Herstellers Climework sich verwirklichen. Bild: CLIMEWORKS via REUTERS
Jahr für Jahr steigen die Emissionen von Kohlenstoffdioxid. Was bringen Kohlenstoffabscheidung und andere Methoden tatsächlich – und reicht es, um das Paris-Abkommen zu halten?
Soll die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden, wie es das Pariser-Klimaabkommen von 2015 vorsieht, sind drastische Maßnahmen notwendig, und die möglichst schnell. So müssen die weltweiten Emissionen an klimaschädlichen Gasen rasch heruntergefahren, die erneuerbaren Energien ausgebaut, vor allem aber gewaltige Mengen an bereits vorhandenem Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt werden. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) sollten es bis 2030 ungefähr 60 Millionen Tonnen (Megatonnen) pro Jahr sein. Der Weltklimarat IPCC hält, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, eine Menge von bis zu 20 Milliarden Tonnen (Gigatonnen) pro Jahr von 2050 an für notwendig. Zum Vergleich: Die weltweiten CO₂-Emissionen 2021 betrugen um die 37 Gigatonnen, 2022 sogar schon 40,6 Gigatonnen.
Doch die Anlagen zur großtechnischen CO₂-Abscheidung stehen noch nicht zur Verfügung oder sind erst in der Erprobung. Von den zwei Milliarden Tonnen CO₂, die der Atmosphäre derzeit jährlich entnommen werden, entfallen nur 0,1 Prozent auf Abscheide-Techniken. Der Löwenanteil wird nach wie vor über Biomasse und Aufforstungsprojekte gebunden. Das ist die nüchterne Bestandsaufnahme einer internationalen Studie des in Berlin ansässigen Mercator-Instituts für Klimaforschung. Die rund 20 an der Studie mit dem Titel „State of Carbon Dioxid Removal“ beteiligen Forscher fordern hier deutlich mehr Anstrengungen, um das 1,5 Grad-Klimaziel einhalten zu können.
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