Eine einmalige Dominanz in der Erdgeschichte
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Langfristig messbarer Fallout: der Atomtest „Priscilla“ 1957 Bild: DDP
Die Entscheidung darüber, ob wir wirklich in einer geologischen „Erdepoche des Menschen“ leben, geht in die heiße Phase. Ein Gespräch mit Colin Waters von der „Anthropocene Working Group“.
Diese Woche treffen sich in Berlin führende Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, um nach jahrelangen Untersuchungen die finale Entscheidung über ein neues Kapitel in der Erdgeschichte vorzubereiten: Unsere Zeit soll nicht mehr Holozän heißen, sondern Anthropozän, die „Erdepoche des Menschen“. Im Mittelpunkt des Berliner Treffens steht die Suche nach einem Ort auf der Erde, der das Anthropozän auf Dauer repräsentiert. Der Vorschlag für das Anthropozän geht auf den Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen zurück. Ziel ist es, die zahlreichen vom Menschen verursachten Veränderungen auf der Erde und ihre langfristigen Spuren naturwissenschaftlich zu erfassen. Darüber hinaus nutzen viele Menschen und zudem verschiedenste Institutionen, etwa das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, das Anthropozän als neues Paradigma.
Herr Professor Waters, Ihre Arbeitsgruppe hat sich jahrelang mit den Indizien für eine neue, vom Menschen geprägte geologische Erdepoche beschäftigt. Ist die Beweislage für das Anthropozän inzwischen klar?
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