Die Vogelgrippe wird auch für Menschen zur Gefahr
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Bedroht und besonders: Warzenenten haben verlängerte Kopffedern, die ihnen eine charakteristische Frisur bescheren. Bild: Imagebroker
H5N1 ist endemisch und tötet seltene Arten und Geflügel aus der Massenzucht. Eine Impfung könnte helfen. Doch die Zeit drängt, sonst könnte das Influenzavirus überspringen.
Stille. Nur die Lorfe plätschert leise vor sich hin. Jörg Zarges blickt auf den kleinen Bach. Am Ufer: sein Elternhaus. Er steht da und lauscht. Aber da ist nichts zu hören. So ruhig war es hier noch nie, sagt er. Nicht, seit er denken kann. Das Plätschern war immer von einem Schnattern und Gackern begleitet, von Fauchen und Gurren. Enten fetteten ihr Gefieder, um in der Lorfe ein wenig zu dümpeln, Gänse watschelten im Schatten des Apfelbaums herum, Hühner scharrten neben den Holzställen und stritten sich am Futtertrog. Seltene, auf der Roten Liste stehende Rassen waren dabei, grün schillernde Smaragdenten, schwarz-weiß gestreifte Federfüßige Zwerghühner und dunkelblaue und wildfarbene Warzenenten mit ihrem tiefroten Gesicht.
Zarges hat Preise mit ihnen gewonnen, war sogar mal Deutscher Meister. Doch das Schnattern, das Schillern, die Schönheit – all das existiert nur noch in seiner Erinnerung. Das Geflügelparadies in Schmittlotheim am Nationalpark Kellerwald-Edersee ist verwaist. Eine Ente hatte sich auf einer Sonderschau in Frankenau die hochpathogene Vogelgrippe eingefangen, der Seuchenschutz trat auf den Plan. Seit dem 11. Dezember herrscht nun Stille.
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