Ein Besuch bei den Omikron-Entdeckern
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Zur Konferenz in den Instituts-Garten: Der Bioinformatiker und Omikron-Entdecker Tulio de Oliveira will die Genomforschung in ganz Afrika stärken. Bild: Nyani Quarmyne
Dass die Welt frühzeitig vor der ansteckenden Omikron-Variante gewarnt wurde, ist dem Bioinformatiker Tulio de Oliveira und seinem Team zu verdanken. Ein Besuch an seinem Dienstsitz in Südafrika – eine alte Weinkellerei.
„Lasst uns in unseren Meeting-Raum gehen“, sagt Tulio de Oliveira. Er führt uns aus der alten weiß getünchten Weinkellerei in den Garten. Im Schatten eines von Farnen überwucherten Baumes nehmen wir Platz an einem Tisch mit zwei Bänken. Es ist noch Sommer in Südafrika, die Omikron-Welle bereits abgeflacht und die fünfte Corona-Welle, die jetzt Mitte Mai gerade ihren Höhepunkt erreicht, noch kein Thema. Hier, in der zu Büros umgebauten ehemaligen Kellerei in Stellenbosch – die Gegend um diese Stadt ist bekannt für ihre Weine – hat de Oliveira erst vor wenigen Wochen seinen Arbeitsplatz bezogen. Ende 2021 ist er aus Durban ans Westkap gezogen, um das Centre for Epidemic Response and Innovation (CERI) an der Stellenbosch-Universität zu leiten. Seit der Entdeckung der Omikron-Virusvariante ist der Bioinformatiker nicht mehr nur in Fachkreisen bekannt, sondern eine internationale Berühmtheit, und er plant, ein weltweit führendes Forschungszentrum für die Bekämpfung von Epidemien aufzubauen. Dafür sei die Gegend perfekt.
Hier haben Südafrikas Biotechnologie-Unternehmen ihren Sitz, auch ist die Kapregion attraktiv, um Mitarbeiter anzulocken. „Es wäre sicher nicht schwer, Topwissenschaftler aus Deutschland zu überreden, hierher zu ziehen, wo ich ihnen die besten Einrichtungen der Welt, hochwertige Wissenschaft und eine gute Lebensqualität bieten kann“, sagt Tulio de Oliveira, der uns in kurzärmeligem Hemd und Jeansshorts empfängt.
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