Ab wann wächst die Zahl der Neuinfektionen exponentiell?
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Unermüdliche Erklärerin: Als Physikerin kennt sich Angela Merkel mit den Tücken der Exponentialfunktion bestens aus. Bild: dpa
Die Zahlen der mit Sars-CoV-2 Neuinfizierten stiegen im Dezember wieder deutlich. Wie dramatisch dieser Anstieg ist und wie er mathematisch zu beschreiben ist, wird kontrovers diskutiert – zu recht?
Das „exponentielle Wachstum“ ist einer dieser Begriffe, von denen viele gehofft haben mögen, dass sie ihnen nach der Schulzeit nie wieder begegnen würden. Das Jahr 2020 hat uns eines Besseren belehrt. Im Kontext eines immer wieder außer Kontrolle geratenden Infektionsgeschehens ist die Exponentialfunktion Teil des politischen Alltags geworden.
Sie beschreibt ein zunehmend explosives Wachstum, das im Gegensatz zu einem gleichmäßigen linearen Wachstum eine verstörende Unanschaulichkeit besitzt: Die Legende vom Schachbrett und dem Reiskorn, bei dem, beginnend mit einem einzigen Korn, die Menge der Körner von Feld zu Feld verdoppelt wird, um damit schließlich die irdischen Reisreserven auf dem Schachbrett zu versammeln, ist eine beliebte Illustration. Im Kontext der Pandemie bedeutet exponentielles Wachstum: Man muss schnell handeln, ansonsten kann es schnell zu spät sein.
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