Jetzt boostern gegen die Corona-Schreckgespenster
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Boostern oder nicht boostern? Die Empirie spricht eine klare Sprache. Bild: dpa
Alles vorbei? Die Pandemielage ist ernster, als viele wahrhaben wollen. Boostern könnte helfen. Der Zusatznutzen der Auffrischung wird in den Impfdaten immer klarer.
Die Bereitschaft, fest daran zu glauben, dass die Pandemie vorüber ist, obwohl weder Weltgesundheitsorganisation noch das Robert-Koch-Institut die Entwarnung bisher mitgetragen und die bedrückende Situation in China auch kaum dafür spricht, zeigt alle Züge eines starken Mems. Die Botschaft pflanzt sich quasi ungefiltert fort, immer wieder wird sie auch politisch verstärkt. Und das hat Konsequenzen. Dazu gehört, was im Alltag jeder beobachten kann: dass das Interesse am Virus ganz allgemein geringer und die Risikobereitschaft dafür umso größer wird.
Was aber heißt das für den Immunschutz, oder – weiter gedacht – für den Schutz der Bevölkerung vor möglichen neuen Ausbrüchen? Fakt ist, dass der entscheidende Grund, warum Mediziner oder Virologen wie Corona-Experte Christian Drosten von einer endemischen Lage – einer Art epidemiologischem Gleichgewicht im Kampf gegen das Virus – sprechen, viel über die Immunitätslage im Land und quasi nichts über die Ungefährlichkeit von Omikron aussagt. Knapp zwei Drittel der deutschen Bevölkerung haben inzwischen eine oder zwei Auffrischungsimpfungen (Korrektur-Anm.: nicht „vierte“ Dosis, wie es zuerst an der Stelle hieß) erhalten. In den höheren Altersgruppen und den immungeschwächten, vulnerablen Bevölkerungsteilen ist der Boosteranteil noch höher. Dazu kommt die hohe Ansteckungsrate mit Omikron, also eine infektionsbedingte Immunität. Ein Großteil der Bevölkerung ist also mit ausreichendem Immunschutz ins neue Jahr gestartet. Gleichzeitig aber schwächt sie sich unweigerlich ab. Nicht sehr schnell, aber schnell genug, um frische Ansteckungen mit jeder Woche wahrscheinlicher zu machen.
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