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Cyberattacke auf „Solarwinds“ : Unerkannt und mit äußerster Präzision

  • -Aktualisiert am

Dass ein Hacker mit einer Schadsoftware die Sicherheitsschranke eines Systems überwunden hat, wird oft viel zu spät erkannt. Bild: Reuters

Der „Solarwinds-Hack“ lief monatelang unbemerkt über Tausende Rechner. Der Angriff gilt als ein Meisterwerk der Computerspionage – und ist vielleicht noch lange nicht zu Ende.

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          Am Ende war es wohl der Zufall, der eine der größten Cyberattacken aller Zeiten auffliegen ließ. Irgendwann Ende letzten Jahres merkten Experten des auf Computersicherheit spezialisierten Unternehmens Fireeye, dass sie angegriffen worden waren. Jemand hatte es auf ihre digitalen Einbruchswerkzeuge abgesehen. Sicherheitsfirmen verwenden diese „Red Team Tools“, um die Netzwerke ihrer Kunden zu prüfen. Bald war klar: Fireeye war nicht das einzige Opfer.

          Die Firma informierte die Behörden. Seit Dezember 2020 ist der Fall öffentlich. Inzwischen weiß man, dass die Übeltäter mindestens einem knappen Dutzend amerikanischer Regierungsbehörden Daten geklaut haben, unter anderem der Nationalen Verwaltung für Nukleare Sicherheit. Technologieriesen wie Cisco und Microsoft hat es ebenfalls erwischt, insgesamt sollen 250 Behörden und Unternehmen direkt betroffen sein. Auch außerhalb der Vereinigten Staaten hatten die Täter zumindest die Möglichkeit, Daten zu erbeuten. In Deutschland wären sie womöglich in der Lage gewesen, ins Verkehrsministerium, das Bundeskriminalamt und das Robert Koch-Institut einzudringen. Das Innenministerium aber teilt mit, dass es keine Kenntnis von hierzulande gestohlenen Daten habe. Selbst dem amerikanischen Sicherheitsapparat soll die Aktion, die mindestens seit September 2019 lief, nicht aufgefallen sein. Ganz im Gegenteil: Das Heimatschutzministerium gehört selbst zu den Opfern.

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