Ist das das Ende des klassischen Programmierens?
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Noch muss der Mensch nachwischen: Die Codes der KI sind noch nicht perfekt. Bild: Reuters
KI-Systeme wie ChatGPT können auf Befehl programmieren. Wo die Grenzen dieser Möglichkeit liegen, weiß noch niemand so genau. Derzeit produziert die KI oft noch fehlerhafte Quellcodes.
Das Ende des Programmierens kündigt sich als Schadsoftware an. So könnte man es aus einigen merkwürdigen Beiträgen herauslesen, die Ende Dezember in Untergrundforen für Cyberkriminelle auftauchten. Dort veröffentlichte ein Nutzer den Quellcode eines kurzen Programms, das Dateien verschlüsselt. Solche Programme sind Bestandteile von Erpressungstrojanern. Das Merkwürdige: Der Nutzer offenbarte, kaum technische Fähigkeiten zu besitzen. Beim Programmieren hatte er Hilfe – von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Sicherheitsfirma „Check Point“ hat jüngst weitere Fälle dieser Art in einem Bericht beschrieben. Jedes Mal half das System ChatGPT den Übeltätern. Es ist seit Ende November der breiten Öffentlichkeit zugänglich und seitdem auch das prominenteste Beispiel für ein Computerprogramm, das selbst programmieren kann.
Profis kennen derlei schon länger. Das Softwaretool „Copilot“ hilft Entwicklern seit einem Jahr, indem es auf Knopfdruck deren Quellcodes vervollständigt, also praktisch Programme für sie schreibt. Es stammt wie ChatGPT von der Firma OpenAI. Im Dezember beschrieben Forscher der zum Google-Mutterkonzern gehörenden KI-Schmiede DeepMind in Science zudem ihr System namens AlphaCode, das Aufgaben aus Informatik-Wettbewerben löst.
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