Archäologie : Brotbacken kam vor dem Ackerbau
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Eine Feuerstelle an der Ausgrabung Shubayqa 1, in der brotähnlichen Produkte von Archäologen entdeckt wurden. Bild: Universität Kopenhagen
Brot ist im Nahen Osten schon früher gebacken worden als vermutet. Das belegen Funde organischen Materials, deren Alter man auf über 14.000 Jahre schätzt.
Im Nahen Osten haben die Menschen offenkundig Brot schon zu einer Zeit gebacken, als dort noch kein professioneller Ackerbau betrieben und Getreide nicht in großen Mengen angebaut und geerntet wurde. Darauf deuten rund 14<TH>000 Jahre alte verkohlte Brotreste hin, die Wissenschaftler von der Universität Kopenhagen im Nordosten Jordaniens in alten Feuerstellen entdeckt haben.
Aufgrund zahlreicher jungsteinzeitlicher Funde waren die Archäologen bislang der festen Meinung, dass das Brotbacken erst zusammen mit dem Aufkommen von Ackerbau vor rund zehntausend Jahren erfunden wurde.
Die Brotreste, die Tobias Richter und seine Kollegen an der bekannten jordanischen Ausgrabungsstätte „Shubayqa 1“ (datiert zwischen von 14.600 und 11.600 Jahren) geborgen haben, liefern nun ein anderes Bild.
Die Analyse des Materials zeigt Spuren von Wurzelknollen, Gräsern, aber auch von verschiedenen Körnern. Die Zutaten wurden fein gemahlen, zu einem ungesäuerten Teig vermengt und in den Feuerstellen gebacken. Das Ergebnis war eine Art Fladenbrot wie Richter und seine Kollegen in den „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie schreiben. Das Korn stammte von wilden Getreidearten, die in dieser Region wuchsen. Im Nordosten Jordaniens lebten vor gut 14.000 Jahren Jäger und Sammler der mesolitische Natuf-Kultur.