Der Härtetest im Altenheim
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Impfung im Altenheim Bild: Daniel Pilar
Trotz Impfung infizieren sich 14 Altenheimbewohner neu – mit einer ansteckenderen Virus-Variante. Ist da etwas schiefgelaufen? Nicht mit dem Impfstoff. Und dennoch geraten die Impfstoffhersteller unter Druck.
Mehr als eine Woche nach der zweiten Impfung mit der mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer werden in einem Alten- und Pflegeheim im Landkreis Osnabrück vierzehn alte Menschen positiv auf die sogenannte „britische“ Variante B.1.1.7. getestet. Zumindest was die Impfung angeht, gibt es nach dieser Nachricht vom Wochenende wenig Grund zur Sorge. Denn nur, wer geglaubt hat, die Impfung schütze grundsätzlich auch vor Ansteckung, wird von einem Impfversagen sprechen. Das hat aber niemand behauptet. Nicht der Impfstoffhersteller, nicht die Zulassungsbehörden, nicht der Bundesgesundheitsminister. Zuletzt hat der Deutsche Ethikrat noch einmal auf die Evidenzlage hingewiesen. Die ist unbefriedigend, aber klar: Die mRNA-Impfung schützt sehr gut vor einer Erkrankung an Covid-19. Ob und inwieweit sie auch eine Ansteckung und Übertragung des Virus verhindern kann, liegt dagegen weiter im Dunkeln.
Die Infektionskette in dem Altenheim erhärtet demnach den Verdacht, dass zumindest alte Menschen sich trotz Impfung weiter infizieren und möglicherweise auch das Virus weiter verbreiten können. Sorge bereitet nach dem Vorfall im Heim am ehesten, dass die Schutzmaßnahmen nach den Impfungen womöglich nur noch ungenügend eingehalten wurden.
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