Nach Fed-Zinssignal : Dax bleibt auf Talfahrt
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Das Parkett der Frankfurter Börse. Bild: dpa
Die Zinswende kommt. Die Frage ist nur noch, wann genau. Den Anlegern im deutschen Leitindex Dax schmeckt das gar nicht.
Die nahende Zinswende in den Vereinigten Staaten hat die Dax-Anleger verschreckt. Der deutsche Leitindex fiel am Donnerstagmorgen zu Handelsbeginn um 1,5 Prozent auf 15.231 Zähler. Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell erklärte nach der Fed-Sitzung am Mittwoch, dass die Währungshüter für eine Straffung im März bereitstehen, wenn es die Bedingungen erfordern. Damit machte sie den Weg frei für die erste Anhebung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Weitere Anhebungen im Laufe des Jahres dürften folgen.
Grund sei die hohe Inflationsrate und die gute Lage am Arbeitsmarkt. Außerdem signalisierte die Fed, dass bald weitere Zinserhöhungen folgen sollen – womöglich mehr als erwartet. Auch die Wall Street reagierte darauf mit deutlichen Kursverlusten. „Powell ist zum Börsenschreck geworden“, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Der neue Konsens für dieses Jahr liegt bei fünf Zinsschritten. Vor der gestrigen Zinssitzung waren es noch vier.“
Der Offenmarktausschuss der Fed hatte bei seiner zweitägigen Sitzung am Dienstag und Mittwoch das bisherige Zinsniveau von zwischen 0,0 und 0,25 unverändert gelassen, zugleich aber eine baldige Zinserhöhung angekündigt. Angesichts „einer Inflation deutlich über zwei Prozent und einem starken Arbeitsmarkt, geht der Ausschuss davon aus, dass es bald angemessen sein wird“, die Leitzinsen zu erhöhen. Die wegen der Corona-Pandemie gestarteten massiven Anleihekäufe sollen demnach Anfang März auslaufen.
Neben der Fed-Entscheidung dominierten auch zahlreiche Bilanzen das Marktgeschehen. Die Deutsche Bank hat 2021 nach einer Serie von Verlusten das zweite Jahr in Folge mit einem Nettogewinn abgeschlossen. Die Aktien standen mit einem Plus von 2,8 Prozent an der Dax-Spitze. Auf der Verliererseite fand sich dagegen SAP wieder mit einem Kursminus von 6,2 Prozent. Der Softwareriese bestätigte die am 13. Januar veröffentlichten Quartalszahlen wie auch den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.