Selbst die AfD will mit Zentrum Automobil nichts zu tun haben
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Oliver Hilburger, Chef von Zentrum Automobil Bild: Robert Gommlich
Bei den Betriebsratswahlen in der Autoindustrie fordert eine rechte Gewerkschaft die IG Metall heraus. Im Mercedes-Stammwerk in Stuttgart tritt sie mit mehr als 200 Kandidaten an.
Sabine Perlitius will gerne Betriebsrätin werden. Das ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Bei den alle vier Jahre in Deutschland stattfindenden Betriebsratswahlen, die ab März wieder anstehen, treten landauf, landab viele Tausende Kandidaten an. Doch Perlitius, langjährige Mitarbeiterin in der Verwaltung des Stuttgarter Autokonzerns Mercedes, ist ein Sonderfall. Sie steht nicht auf der Wahlliste der IG Metall, sondern will für eine rechte Minigewerkschaft namens Zentrum Automobil in den Betriebsrat des Mercedes-Stammwerks in Stuttgart-Untertürkheim einziehen.
Dem Autobauer macht Zentrum Automobil schon länger zu schaffen. Seit einem Jahrzehnt sitzen Mitglieder der Organisation als gewählte Mitglieder in den Betriebsräten des Konzerns. Schlüsselfiguren bei Zentrum Automobil haben eine einschlägige Vergangenheit als Rechtsradikale oder in der Neonaziszene. Zentrum Automobil kooperiert laut Verfassungsschutz mit Organisationen, die amtlich als rechtsextremistische Verdachtsfälle geführt werden wie dem „Compact“-Magazin und dem Netzwerk „Ein Prozent“.
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