Corona-Krise : Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie sinkt deutlich
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Ein Kneipenwirt zapft in einer Berliner Gaststätte Bier. Bild: dpa
Die Corona-Krise trifft vor allem die Gastronomie sehr hart: Sie hat nach neuesten Zahlen ein Viertel ihrer Beschäftigten verloren. Und die Kurzarbeit nimmt wieder zu.
Die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie ist angesichts der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, nahm das Personal zwischen Januar und Oktober 2021 um 23,4 Prozent zum Vergleichszeitraum 2019, also vor Beginn der Pandemie, ab. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stand ein Minus von 11,6 Prozent.
In den Lockdown-Monaten Anfang vergangenen Jahres war die Lage demnach besonders dramatisch, so wurde laut Bundesamt im Februar 2021 ein Tiefstand erreicht. Vor allem Kneipen und Bars waren betroffen - sie bauten von Januar bis Oktober 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 23,6 Prozent ihres Personals ab, verglichen mit 2019 sogar nahezu die Hälfte, nämlich 44,7 Prozent. Betriebe, die Essen anboten, konnten ihr Personal besser halten. Bei Restaurants, Imbissstuben und Cafés fiel der Rückgang geringer aus, vergleichsweise am besten kamen bislang Caterer durch die Krise.
Getroffen hat die Corona-Krise vor allem geringfügig Beschäftigte, die 2020 mehr als ein Drittel der Gesamtbelegschaft von 1,07 Millionen Menschen ausmachten. Sie sind besonders häufig in den Ausschankbetrieben tätig gewesen, die von der Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Das Bundesamt verwies darauf, dass Menschen in Kurzarbeit weiter als Beschäftigte gelten. Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland war inmitten der neuen Corona-Welle zuletzt kräftig gestiegen. Im Dezember nahm sie nach Schätzungen des Münchener Ifo-Instituts auf 879.000 Menschen zu, von 712.000 im Vormonat. Das sind 2,6 Prozent der Beschäftigten, nach 2,1 Prozent im November.
Betroffen sind vor allem das Gastgewerbe und der Einzelhandel, die unter den aktuellen Corona-Auflagen leiden. Auch die Bundesagentur für Arbeit hatte zuletzt wieder Anträge auf Kurzarbeit für deutlich mehr Beschäftigte verzeichnet. Von ihrem Höchststand ist die Zahl aber derzeit weit entfernt: Im April 2020 waren rund sechs Millionen Beschäftigte in Deutschland in Kurzarbeit, im Winter 2020/2021 waren es immerhin rund drei Millionen.