Corona-Krise : Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
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Jobcenter in Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) Bild: dpa
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Februar weiter abgenommen und das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht. Der Krieg in der Ukraine spiegelt sich in den Zahlen noch nicht.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Februar weiter gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte, waren im vergangenen Monat 2,428 Millionen Menschen arbeitslos, 34.000 weniger als einen Monat zuvor. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen nicht mehr weit von ihrem Vorkrisenniveau entfernt: Sie liegt nur noch um 32.000 über dem Wert vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland.
„Bis in den Februar hat der Arbeitsmarkt seinen Aufwärtstrend fortgesetzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. Er wies allerdings darauf hin, dass in den aktuellen Daten der Krieg in der Ukraine noch nicht abgebildet ist. Die Zahlen für die Arbeitsmarktstatistik werden üblicherweise zur Monatsmitte erhoben.
Viele Fachleute rechnen damit, dass wegen des Krieges die Energiepreise stärker steigen werden, da Deutschland viel Öl und Gas aus Russland importiert. Das belastet die Unternehmen sowie den Geldbeutel der Verbraucher und könnte sich auf den wirtschaftlichen Aufschwung und damit auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Im Februar ist die Inflation in Deutschland auf 5,1 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt gerade nach einer ersten Schätzung mitgeteilt hat
Auch saisonbereinigt, also unter Herausrechnung der typischen jahreszeitlichen Schwankungen, hat die Arbeitslosigkeit im Februar ein weiteres Mal deutlich abgenommen: um 33.000. Die Zahl der Erwerbstätigen nähert sich trotz der anhaltenden Omikron-Welle ebenfalls ihrem Vorkrisenniveau. Sie lag im Januar bei rund 45 Millionen. Damit waren nur noch 0,2 Prozent oder 96.000 Menschen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, kurz vor Beginn der Pandemie. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hatte das Vorkrisenniveau zuletzt sogar schon übertroffen und einen Rekordwert erreicht.
Wegen der Omikron-Welle sind allerdings weiterhin viele Beschäftigte in Deutschland in Kurzarbeit. Nachdem die Unternehmen im Dezember und im Januar bei den Arbeitsagenturen Kurzarbeit für jeweils rund 300 000 Beschäftigte angemeldet hatten, waren es zwischen dem 1. und dem 24. Februar noch einmal mehr als 200.000. Die Anzeigen stammen überwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Gastgewerbe und dem Handel. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember vergangenen Jahres zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 641.000 Arbeitnehmer konjunkturelles
Kurzarbeitergeld gezahlt. Im Frühjahr 2020 waren es rund sechs Millionen gewesen.