„In Berlin schlägt einem ein kalter Antikapitalismus entgegen“, sagt Yoram Roth in „Clärchens Ballhaus“, der Immobilie, die ihm viel Ärger einbringt. Bild: Jens Gyarmaty
Yoram Roths Familie wurde von den Nazis vertrieben und enteignet. Jetzt kämpft er um ein legendäres Berliner Tanzlokal und gegen den schlummernden Antisemitismus.
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Das ist typisch Berlin: Ein jüdischer Multimillionär erwirbt „Clärchens Ballhaus“, eine Berliner Institution, und die halbe Stadt dreht durch. Petitionen werden verfasst, Kampagnen losgetreten, bis das Ganze über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen sorgt, sogar der britische „Guardian“ berichtete über das mögliche Aus des 100 Jahre alten Tanzlokals.
In der Hauptstadt gilt das Clärchen als Gemeingut, egal, wie die Besitzverhältnisse sind. Schließlich ist es das letzte von 900 Berliner Ballhäusern der Kaiserzeit. Bis Mitte Januar wurde hier getanzt. Seither ruht der Betrieb (unabhängig von Corona), womöglich für immer, argwöhnt der Berliner. Auch wenn Yoram Roth, der neue Eigentümer, beteuert: „Ich reiße nichts ab, ich baue nichts an, ich liebe das Clärchen, wie es ist, und will nur renovieren.“ Wer glaubt das schon.
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