
Wüstenrot : Vorbildliche Verkäufer
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Auf einer Belohnungsreise der Bausparkasse Wüstenrot haben sich einige Mitarbeiter mit Prostituierten vergnügt. „Außerhalb des offiziellen Besuchsprogramms“, wie der Konzern betont. Das aber ist ganz unerheblich.
Deutsche Verbraucher sind in Sorge. In der Finanzkrise tun sie sich schwer, passende Anlageprodukte zu finden, die ihnen zumindest einen Inflationsausgleich sicherstellen. Ihnen gegenüber sitzen zum Teil leider Ratgeber, die das Vertrauen der geplagten Anleger nicht verdient haben.
Nun muss sich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Finanzkonzern mit dem unziemlichen Verhalten seiner Mitarbeiter auseinandersetzen, die im Ausland über die Stränge geschlagen haben. Die Bausparkasse Wüstenrot musste ein Fehlverhalten ihrer erfolgreichsten Vertriebsmitarbeiter eingestehen. Auf einer Belohnungsreise haben sich einige von ihnen mit Prostituierten vergnügt. „Außerhalb des offiziellen Besuchsprogramms“, wie der Konzern betont.
Das aber ist ganz unerheblich: Wenn die Vertreter auf Konzernkosten unterwegs sind, stehen sie damit unter Beobachtung der Kollegen und der Öffentlichkeit. Finanzunternehmen müssen also noch genauer darauf schauen, wen sie ihren Mitarbeitern als Vorbilder präsentieren.
Dass die Wüstenrot nur noch Incentivereisen nach Deutschland veranstaltet, ist nur ein Schritt. Wer mit dem Geld von Kunden spielt, muss sich insgesamt besser verhalten, um Vertrauen zu gewinnen.