
Ohne Gas aus Russland : Welche Heizung?
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Keller eines Einfamilienhauses in Leipzig: Hier wird noch der Erdgasverbrauch gezählt. Bild: dpa
Die Gasheizung verliert an Attraktivität. Wer will schon Öl und Gas von einem Kriegstreiber kaufen?
Die Qual der Wahl richtet sich für viele Hauseigentümer bald darauf, welche Heizung sie einbauen sollen. Vor einem Jahr wäre die Antwort darauf gewiss öfter auf eine Gasheizung hinausgelaufen als jetzt. Gleich mehrere Effekte haben diesen Wandel vorangetrieben, der wahrscheinlich weg von fossilen Energieträgern und hin zur umweltfreundlichen Wärmepumpe führt.
Schon im vergangenen Jahr hat ein Nachfrageschub auf der Welt für steigende Energiepreise und höhere Gaskosten gesorgt. Da viele lokale Versorger lang laufende Verträge haben, wird dieser Preisdruck erst mit Verzug alle Endkunden erreichen. Der russische Angriff auf die Ukraine stellt nun auch die russischen Energielieferungen infrage. Wer will schon Öl und Gas von einem Kriegstreiber kaufen?
Dazu gesellt sich, dass das Ampelbündnis schon ab 2024 möglichst nur noch neue Heizungen mit einem hohen Anteil Ökoenergie vorschreiben will. Welche Heizung am günstigsten ist, hängt klar vom Zustand des einzelnen Hauses ab. Höhere Gaspreise verteuern hierbei den Betrieb einer Gasheizung und machen klimaschonende Alternativen attraktiver. Der Markt sorgt mit dieser Preisentwicklung dafür, dass die Heizungswahl öfter als bisher auf die Wärmepumpe fallen dürfte – und das ohne Zwang.