Megapisten und Spitzenpreise
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Rund um Zermatt könnte in den nächsten Jahren das größte Skigebiet der Welt mit 600 Pistenkilometern entstehen. Bild: Getty
Wo sich zwei Skigebiete zusammentun, steigen die Preise für Chalets und Wohnungen. Sofern der Klimawandel keinen Strich durch die Rechnung macht.
Das Unglück geschah kurz nach Weihnachten. Abrupt lösten sich Schneemassen vom Hang und donnerten über die Skipiste. Amateurvideos zeigen, wie Skifahrer der gefährlichen weißen Wolke in ihrem Rücken in hohem Tempo davonfahren. Aber sieben Wintersportler hat die Gleitschneelawine erfasst und drei von ihnen leicht verletzt. Der Ort des Geschehens: Andermatt im Schweizer Kanton Uri, am Fuß des Gotthardmassivs gelegen, eineinhalb Autostunden entfernt von Zürich. Die Piste am Schneehüenerstock war kurz vor dem Unglück erstmals freigegeben worden. Prompt sahen sich Ortskundige in ihrer Kritik bestätigt, dass ein vollständiger Lawinenschutz an den Hängen des fast 2800 Meter hohen Bergs aufgrund der dortigen besonderen Topographie eben nicht zu gewährleisten sei – aber aus Sicht des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris mussten die Piste und die dazugehörige Gondelbahn, der Schneehüenerstock-Express, unbedingt gebaut werden.

Korrespondent für Politik und Wirtschaft in der Schweiz.
Sawiris hat Andermatt aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Vor dreizehn Jahren stieß der Unternehmer rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz des Dorfs ein gewaltiges Investitionsprojekt an, bestehend aus dem Bau von 42 Apartmenthäusern, 25 Villen, mehreren Hotels, einem Golfplatz sowie einer Konzert- und Kongresshalle. Um für dieses Angebot genügend Nachfrage zu schaffen, musste allerdings zuerst die Infrastruktur am Hang tüchtig aufgepeppt werden. Größer, schöner, weiter: So lautete die Losung, unter der Andermatt mit dem benachbarten Graubündner Skigebiet Sedrun verbunden wurde. Aus zwei eher kleinen Wintersportterrains erwuchs eine „Skiarena“ mit 120 Pistenkilometern.
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