Die gesunde Stadt ist unbequem
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Draußen toben statt drinnen am Handy: Immer mehr Städte wie New York machen es sich zur Aufgabe, die Bevölkerung durch Gestaltung in Bewegung zu bringen. Bild: ddp
Noch nie waren unsere Städte so grün und sauber wie heute. Und noch nie hat der Bewegungsmangel so viele Menschen krank gemacht. Warum Gesundheit auch eine Frage der Stadtplanung ist.
Grünau liegt am westlichen Rand Leipzigs und macht seinem Namen alle Ehre. Die weitläufigen Grün- und Freiflächen laden zum Toben und Spielen im Freien ein. Um die Plattenbausiedlung zu erreichen, eignet sich das Fahrrad besonders gut. Aber auch zu Fuß ist man bequem und schnell am Ziel. Genutzt haben das die Bewohner in der Vergangenheit allerdings kaum. Leipzig-Grünau ist, genau wie andere Randsiedlungen deutscher Großstädte, mit vielfältigen sozialen Herausforderungen konfrontiert. Auch mit gesundheitlichen. Das zeigen zum Beispiel Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen. Die Zahl übergewichtiger Kinder ist dort, genau wie im bundesdeutschen Mittel, hoch. Laut der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind mehr als 15 Prozent übergewichtig, 6 Prozent gar adipös, also stark übergewichtig. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass die Gesundheit von Kindern stark vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängt. Und was für Kinder gilt, sieht bei Erwachsenen nicht anders aus.
Um das zu ändern, wurde das Projekt „Grünau bewegt sich“ ins Leben gerufen. Die Anwohner sollen die vielen Grünflächen des Viertels aktiver nutzen. Der öffentliche Raum soll dazu einladen, dass sich vor allem Kinder wieder mehr draußen an der frischen Luft bewegen. Eine Idee, die Grundschüler aus dem Quartier mit dem Projektteam umgesetzt haben, sind bunt markierte Wege, auf denen sie jetzt hüpfen und turnen.
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