Schuld war wieder mal der Nimby
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Klimaschutz, ja bitte – aber nicht im eigenen Vorgarten Bild: Paulina Eichhorn
Grüne Energie und soziale Neubauten finden alle toll – bis sie vor der eigenen Haustür entstehen. Dann treten die Anwohner auf den Plan. Nur aus Eigennutz?
Knut Hauschildt hat seinen Hinterhof gerettet. Es bleibt bei einer Häuserreihe, die zwischen seinem Grundstück und den Wiesen von Brubach liegt. Denn er hat gewonnen, gegen die Pläne der Stadt Trier, die noch einige Reihen hinzufügen wollte. Andere mögen ihn deshalb einen „Nimby“ nennen, abgeleitet von dem englischen Akronym „Not in my backyard“ (Nicht in meinem Hinterhof), also jemanden, der sozialen Wohnungsbau oder Windräder gut findet, solange sie bitte nicht in seiner Nachbarschaft entstehen – es kann ihm egal sein. Zumal er den Vorwurf ohnehin nicht gelten lässt. Den Nimby-Rufern erklärt der 78 Jahre alte Rentner, dass es ihm immer um Sachargumente gegangen sei in seinem Protest und nicht um persönliche Vorteile. „Die Natur muss wie auch immer und wo auch immer erhalten werden“, sagt er.

Redakteurin in der Wirtschaft.
Für Trier dagegen sollte es das größte Wohnungsbauprojekt der kommenden zwanzig Jahre werden. Mehr als tausend bezahlbare Wohnungen, dazu Kitas, Schulen, Sportplätze und Freizeitanlagen schwebten den Planern vor, und dabei wollten sie so vieles richtig machen: Kein Baustart vor 2023, um genug Zeit zu haben, mögliche Konflikte auszuräumen und zu klären, wie zum Beispiel ein angrenzendes Naturschutzgebiet und das Stadtklima geschützt werden können. Die Wiesen und Wälder Brubachs dienen Trier als wichtige Kaltluftschneise.
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