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Nachhaltige Architektur : So einfach kann Bauen sein

Drei Testhäuser aus drei verschiedenen Baustoffen sollen Unterschiede zeigen und Vorteile ausnutzen. Bild: Maria Irl

Häuser stecken heute voller Technik. Das macht sie anfällig und teuer. Drei Gebäude im oberbayerischen Bad Aibling zeigen, wie es anders geht.

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          Auf die Frage, wie man heute für die Welt von morgen baut, hat der Münchner Architekt Florian Nagler eine überraschende Antwort: wie gestern. Oder vielleicht noch besser: wie vorgestern. Sein Entwurf für die Zukunft hat mehr Ähnlichkeit mit einer gotischen Kirche oder einem bayerischen Bauernstadl als mit einem vollautomatisierten Smart Home. „Bauen ist viel zu kompliziert geworden“, sagt Nagler. Die Gebäude von heute glichen mit ihrer ganzen Technik hochgezüchteten Rennpferden. Leistungsstark, aber auch sehr anfällig.

          Judith Lembke
          Redakteurin im Ressort „Wohnen“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Während die Häuser früherer Zeiten Jahrhunderte überdauerten, machen Bau- und Haustechnik in den Gebäuden des 21. Jahrhunderts schon nach wenigen Dekaden schlapp. Im oberbayerischen Bad Aibling kann man nun besichtigen, was passiert, wenn sich ein gebautes Rennpferd wieder in einen robusten Kaltblüter zurückverwandelt, und zwar gleich mehrfach. Drei Forschungshäuser sollen zeigen, wie das heute gehen kann, einfach zu bauen. Die Anforderungen an sie sind groß: Sie sollen langlebig und beständig sein, im Sommer nicht zu heiß werden und im Winter nicht zu kalt. Nagler und seine Mitstreiter sind angetreten, um zu beweisen, dass die einfachen Häuser mit Blick auf Ökobilanz und Lebenszykluskosten den hochgerüsteten Standardbauten überlegen sind.

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