Berlin im Juli 2017: Überschwemmung auf der Märkischen Allee nach einem Unwetter Bild: Imago
Starkregen und Hochwasser bringen Städte immer wieder an ihre Grenzen. Sie müssen sich anpassen – denn der Klimawandel dürfte das Problem noch verschärfen.
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Niemand wird gerne aufgegeben. Aber dem walisischen Dorf Fairbourne passiert genau das. Die Gemeinde liegt in der Bucht von Barmouth, mitten im Snowdonia-Nationalpark – kleine Häuser mit dem Meer vor der Tür und den Bergen im Rücken. Noch. Denn macht die Regierung wahr, was sie angekündigt hat, wird das Bild in etwas mehr als zwanzig Jahren ein anderes sein. Weil es auf Dauer viel zu teuer ist, die etwa 700 Bewohner vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen, wird man die Häuser dem Meer preisgeben, ohne eine Entschädigung an die Einwohner. Fairbournes Tage sind gezählt.
Die Waliser aus Fairbourne könnten damit die ersten „Klimaflüchtlinge“ der Britischen Inseln werden. An den deutschen Küsten droht ein solches Schicksal bisher nicht. Trotzdem konfrontiert der Fall Städte und private Bauherren mit der Frage, wie sich die eigene Lebenswelt an den Klimawandel anpassen lässt. Nach Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung werden in den kommenden zwanzig Jahren deutlich mehr Deutsche von heftigem Hochwasser betroffen sein, 700.000 statt bisher 100.000. Zudem stellt der Deutsche Wetterdienst eine Zunahme von Starkregenereignissen fest.
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