
Klimafreundliche Neubauten : Ins Ziel nehmen
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Die SPD-Politikerin Klara Geywitz soll als Bundesministerin für Wohnungen, Stadtentwicklung und Bauwesen den Wohnungsbau ankurbeln. Bild: dpa
Die Neubauförderung von Ministerin Geywitz stößt auf Kritik. Der Staat sollte lieber die Abläufe für die Bauwirtschaft erleichtern.
Die Bundesregierung hat eingesehen, wie verfehlt ihr Neubauziel doch ist. Schon länger ist abzusehen, dass es in diesem Jahr nichts mehr mit der Marke von 400.000 neuen Wohnungen wird, die sich das Ampelbündnis im Koalitionsvertrag selbst gegeben hat.
Für den Rückgang im Neubau und für eine allgemeine Kaufzurückhaltung, wovon die Gutachterausschüsse in den Großstädten berichten, lassen sich mehrere Gründe finden: Die wirtschaftliche Entwicklung hat sich eingetrübt, und durch den russischen Angriff in der Ukraine sind neue Sorgen entstanden, weshalb mancher wohl weniger ausgeben mag als früher. Gleichzeitig sind die Kosten für Bauen und Energie oder durch den Fachkräftemangel deutlich angestiegen. Vor allem hat die Europäische Zentralbank seit dem Sommer den Leitzins auf bislang 2,5 Prozent erhöht, und damit sind auch die Bauzinsen gestiegen. Der nächste Zinsentscheid steht am Donnerstag an.
Doch mit der Branchenkritik an der neuen Neubauförderung von Bauministerin Klara Geywitz entsteht leicht der Eindruck, dass bloß fehlendes Staatsgeld für Leerlauf auf den Baustellen und verpasste Regierungsziele sorgen würde. Statt Milliardenhilfen zu geben, sollte der Staat besser die Verfahren für die Bauwirtschaft erleichtern und digitalisieren.
Für die Bauförderung ist der Ansatz richtig, stärker auf klimafreundliche Sanierungen zu setzen. Denn im Energieverbrauch älterer Häuser wird sich entscheiden, ob der Gebäudesektor eine andere Marke reißt – und die Klimaziele der Regierung verfehlt.