Die Bilanz eines Bauministers in Teilzeit
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Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) Bild: AP
1,5 Millionen neue Wohnungen wollte die große Koalition bauen. Fertig werden deutlich weniger. Die Mieten in den Großstädten steigen weiter.
Kommt er, oder kommt er nicht? Das war in den vergangenen Jahren die spannende Frage, wenn Horst Seehofer (CSU) in seiner Funktion als Bundesbauminister zu einer Veranstaltung der Immobilienwirtschaft eingeladen war. In den Programmen war sein Name regelmäßig zu finden, doch auf der Bühne stand am Ende oft einer seiner Staatssekretäre, weil sich wieder ein wichtiger innenpolitischer Termin in den Kalender des Ministers geschoben hatte. An diesem Dienstag aber wird sich Seehofer den Auftritt wohl nicht nehmen lassen. Diesmal hat er selbst eingeladen: zu einer „Bilanz der Wohnraumoffensive“ der großen Koalition. Dass die aus seiner Sicht gut ausfällt, hat er schon durchblicken lassen. Das Ziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen innerhalb der Legislaturperiode werde erreicht.
Der Blick in die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigt allerdings: Diese Bilanz lässt sich nur mit einem Rechentrick ziehen. Im Jahr 2018 wurden 287.000 Wohnungen in Deutschland fertig, im Jahr darauf 293.000. Die Daten für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor, die für 2021 kommen erst nächstes Jahr, aber selbst wenn die Zahlen weiter nach oben gehen, wird die Zielmarke von 375.000 neuen Wohnungen im Jahr wohl nicht erreicht.
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