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Insektenschutz : Macht bloß die Mücke!

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Mückenschleier überm Bett: Hält Stechmücken fern und sieht außerdem gut aus. Bild: plainpicture/Geoff Manasse

Fliege, Stechmücke und Wespe sind Sommergäste, die man ungern im Haus hat. Dagegen helfen Fliegengitter und andere Formen des technischen Insektenschutzes.

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          Wer in einer warmen Sommernacht Mücken im Schlafzimmer hat, kann einen ruhigen Schlaf vergessen. Fliegen in der Küche, angelockt von Essensgerüchen, sind auf Dauer auch ziemlich ärgerlich. Und wenn an einem milden Spätsommermorgen die Wespen gleich im Dutzend über die Fensterscheibe krabbeln, während der Frühaufsteher sein Müsli löffelt, dann hat das sogar etwas von einem Horrorstreifen. Die Fenster immer geschlossen zu halten ist selbstverständlich auch keine Alternative. Schließlich soll bei angenehmen Temperaturen die Frischluft ins Haus gelangen. Die Antwort auf das Problem ist technischer Insektenschutz. Er stellt eine Barriere zwischen Innenräumen und Umwelt her und signalisiert den ungebetenen Gästen: Macht bloß die Mücke!

          Die Vielfalt der entsprechenden Lösungen hat in den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Die Palette reicht von simplen und günstigen Anwendungen wie einem Vorhang aus Schnüren (erstaunlich effektiv gegen Fliegen) vor der Terrassentür bis zu ausgeklügelten Vorsätzen für Fenster und Fenstertüren aller Art. Diese Elemente werden mit feinmaschigem Gewebe bespannt, am widerstandsfähigsten sind Varianten aus Glasfaser oder Metalldrähten.

          Grundsätzlich gilt es, zwischen beweglichem und fest installiertem Schutz zu unterscheiden. Fest montierte Fliegengitter vor Fenstern bestehen meist aus Spannrahmen, die mit Klettverschlüssen oder Klemmvorrichtungen fixiert werden. Das ist günstiger als bewegliche Varianten, die zusätzlich Scharniere, Wicklung und andere Komponenten benötigen. Und mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich solche Spannrahmen auch mit Bausätzen selbst auf Maß herstellen.

          Lösungen sind gefragt

          Insbesondere für regelmäßig begangene Fenstertüren zum Balkon oder zur Terrasse ist hingegen beweglicher Insektenschutz fast unumgänglich. Der Klassiker für diese Anwendung ist die nordamerikanische Fliegengittertür. Sie hat sich seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts durchgesetzt, zuerst mit Gewebe aus feinem Draht bespannt. Modernen Insektenschutz für Fenstertüren gibt es als Dreh- und Pendeltür. Der Unterschied besteht darin, dass Drehtüren nur in einer Richtung öffnen, während Pendeltüren in beide Richtungen schwingen. Bei großflächigen Verglasungen lohnt es sich zudem, über Insektenschutz als Schiebetür nachzudenken.

          Für Fenster sind als beweglicher Fliegenschutz Lösungen gefragt, bei denen das schützende Gewebe in der Ebene des Rahmens bleibt – also ohne nach außen oder innen klappenden Flügel. Dafür bieten sich Rollos und Plissees an. Beide lassen sich nach Bedarf öffnen, ohne weit in den Raum zu ragen. Rollos haben eine Wicklung am oberen Ende des Fensters und öffnen senkrecht. Ausführungen, bei denen die seitlichen Führungen für das Rollo mit Bürsten ausgestattet sind, halten Insekten besonders zuverlässig fern. Plissees werden waagrecht geöffnet, dabei falten sich die Flächen seitlich zusammen.

          Bleibt die Frage nach Material und Farbe. Beim Blick von außen auf die Fassade wirken dunkle Fliegengitter auf den Fenstern zwar etwas düsterer als weiße Varianten. Die meisten Kunden empfinden aber beim Blick durchs Fenster nach außen den Insektenschutz in Anthrazit oder Grau als angenehmer. Denn bei diesen Farben wird das Licht weniger stark an den einzelnen Filamenten reflektiert. Hier entscheidet letztlich die individuelle Wahrnehmung. Meist halten Fachgeschäfte deshalb mit verschiedenen Geweben bespannte Rahmen vor, damit sich Kunden selbst einen Eindruck der optischen Wirkung verschaffen können.

          Neben den Standardgeweben, die heute meist aus beschichteter Glasfaser bestehen, gibt es weitere Ausführungen. Dazu zählen besonders robuste Varianten für Haushalte mit Katzen, die gern einmal ihre Krallen am Fliegengitter schärfen. Und es gibt Gewebe aus besonders feinem Filament, zum Beispiel Transpatec von Neher. Das soll zu einer höheren Transparenz führen und auch die Luftdurchlässigkeit verbessern.

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