Für den Kaminofen wird es eng
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Knistert und wärmt: Holz im Kaminofen Bild: ddp
Durch Heizen mit Holz entsteht so viel Feinstaub wie durch Straßenverkehr. Das Umweltbundesamt empfiehlt den Verzicht auf „Kleinfeuerungsanlagen“. Doch es gibt auch Tipps fürs umweltfreundliche Heizen.
Das Umweltbundesamt (UBA) will den Deutschen, so scheint es, die gemütlichen Abende vor dem Kamin vermiesen. In Neubauten solle man keine Kamine mehr einbauen, so heißt es im Amt, und auch auf Pelletöfen, Kachelöfen, Hackschnitz- oder Kohlekessel oder sonstige so- genannte Kleinfeuerungsanlagen verzichten. Hintergrund ist eine aktuelle Auswertung des UBA von 600 Messstationen in Deutschland. Zwar entstand 2021 insgesamt weniger Feinstaub, und der Trend ist seit Jahren rückläufig. Doch der Anteil von Feinstaub aus Holzfeue-rungen ist im Verhältnis ziemlich hoch. 2020 emittierten Holzheizungen 16,4 Kilotonnen von Feinstaub der Klasse PM2,5. Das ist fast genauso viel, wie durch Straßenverkehr freigesetzt wird, nämlich 16,5 Kilotonnen.
Feinstaub besteht aus einem Gemisch winziger Teilchen und wird gemäß deren Größe eingeteilt in PM10 und PM2,5. PM steht für particulate matter, Englisch für Feinstaub. PM10 haben einen Durchmesser von bis zu 18 Mikrometern und PM2,5 bis zu 3,5 Mikrometern. Dass Feinstaub der Gesundheit schadet, ist gut belegt. Zwar ist das Risiko im Vergleich zu anderen Faktoren – etwa Rauchen, ungesunde Ernährung oder zu wenig Bewegung – vergleichsweise gering. „Andererseits ist praktisch die ganze Bevölkerung dem Feinstaub ausgesetzt“, sagt Stefan Karrasch, Mediziner im Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München. „Ob ich rauche, entscheide ich dagegen selbst.“
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