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Energetische Sanierung : Gewaltige Kosten

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Im rheinland-pfälzischen Hunsrückdorf Schorbach sind Photovoltaik-Anlagen auf den Hausdächern installiert. Bild: dpa

Die CO2-Bilanz der Gebäude stagniert seit rund zehn Jahren. Wie soll sich dann der CO2-Ausstoß von 2020 bis 2030 fast halbieren? Die Kosten werden gewaltig sein.

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          Nur mühsam kommt der Klimaschutz voran – trotz aller Reden wie gerade auf der Weltklimakonferenz in Glasgow. Auf dem Weg zur Klimaneutralität zählen vor allem die Gebäude: Deren Treibhausgasemissionen haben in Deutschland im vergangenen Jahr die politischen Klimavorgaben verpasst und werden sie auch künftig kaum erreichen.

          Die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) liegen für die Nutzung und den Betrieb von Immobilien bisher bei rund 30 Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands. Allerdings stagniert der CO2-Ausstoß im Gebäudebereich seit rund zehn Jahren – wie soll er sich dann von 2020 bis 2030 fast halbieren? Die Kosten für klimaneutrale Gebäude sind gewaltig: Schätzungen belaufen sich auf mehrere Billionen Euro.

          Wichtig wird ein weitgehender Emissionshandel, der mit der CO2-Bepreisung für möglichst niedrige Minderungskosten sorgt. Die Regierung bemüht sich vor allem mit Fördermaßnahmen und buttert dieses Jahr 11 Milliarden Euro in Gebäudesanierungen. Besser wäre es, nicht nur auf die theoretische Energieeffizienz einzelner Häuser abzuzielen, sondern auf den tatsächlichen Energiebedarf. Die Frage lautet ja, wie sich der CO2-Verbrauch senken lässt. Am Ende bringt es wenig, wenn Häuser gedämmt und renoviert sind, aber die Bewohner öfter als vorher die Fenster aufreißen.

          Jan Hauser
          Redakteur in der Wirtschaft, verantwortlich für Immobilien.

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