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Trends in Küche und Bad : Ein Glas Wasser, bitte!

  • -Aktualisiert am

Perfekt zelebrierte Nostalgie zeigen Devon & Devon mit Black Dandy. Bild: Devon&Devon

Die goldenen Wasserhähne sind zurück und hören nun aufs Wort. Sogar kochendes Wasser kommt aus dem Hahn. Digitale Armaturen sind aber längst nicht der einzige Trend in Küche und Bad.

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          Plopp, Plopp, Plopp. Mit nervtötender Regelmäßigkeit fallen die Wassertropfen ins Becken. Da hilft kein noch so kräftiges Drehen oder Drücken an der Armatur. Plopp, Plopp, Plopp. Der Wasserdruck liefert kontinuierlich nach. Dabei sollte eine Armatur eigentlich nur zwei klare Zustände kennen: offen oder zu. Alles andere ist schlicht Systemversagen und hoffentlich von kurzer Dauer, weil es außer den Nerven auch den Geldbeutel schont. Plopp, Plopp, Plopp.

          Reparieren oder austauschen ist im akuten Fall die Frage, doch ganz leicht fällt die Entscheidung nicht. Rein technisch ist die Reparatur durch den Austausch von Dichtung oder Kartusche bei vielen Armaturen keine große Sache. Wer über eine fortgeschrittene Portion Do-it-yourself-Erfahrung verfügt, kann die Reparatur mit der gebotenen Sorgfalt selbst ausführen. Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen aus dem Internet helfen über Unsicherheiten hinweg. So ist nach einigen wenigen Handgriffen wieder Schluss mit der lästigen Geräuschkulisse.

          Vielleicht könnte man den Störfall in Küche oder Bad aber auch als Wink des Schicksals begreifen, die in die Jahre gekommene Armatur ganz durch ein aktuelles Modell zu ersetzen. Wenn Badezimmer und Küche sich zu durchgestylten Lebenswelten mausern, warum dann nicht auch auf eine zeitgemäße Armatur setzen?

          Fast alles ist im Angebot

          Neue Auslassformen, andere Querschnitte, veränderte Dimensionen - die modernen Armaturen sind in der Formensprache auf aktuelle Einrichtungsstile abgestimmt. Fast alles ist im Angebot: von schlicht über traditionell bis ziemlich protzig, aber auch fein gestaltete Formen mit Eleganz. Farbige Varianten stehen hoch im Kurs. Statt altbewährtem Chrom liegen glänzende Oberflächen in Gold-, Bronze- oder Messingtönen wie beim Arne-Jacobsen-Klassiker „HV1“ von Vola im Trend.

          Noch folgen die Veränderungen evolutionär der Mode und dem Zeitgeist, doch erste Unternehmen sind schon bereit für den revolutionären Sprung. Auch in der Sanitärbranche heißt das Zauberwort der Stunde Digitalisierung. In welche Richtung die technische Entwicklung gehen könnte, machen die großen Hersteller vor.

          Wenig Ähnlichkeit mit herkömmlichen Armaturen

          Beim Premiumanbieter Dornbracht finden sich digitale Steuermöglichkeiten der Armaturen in Küche und Bad gleichermaßen wieder. „Ein Glas Wasser bitte“ - ein Sprachbefehl ans Smartphone reicht aus, die Wassermenge bei der Küchenarmatur „eUnit Kitchen“ genau zu dosieren. In Kooperation mit einem Smart-Home-Systemanbieter hat der Iserlohner Armaturenhersteller im vergangenen Jahr gezeigt, welche Möglichkeiten in der Integration von digitalisierten Sanitärprodukten in moderne Haustechnik stecken.

          Ähnliches hat Dornbracht auch schon mit dem digitalen Bedienkonzept „Smart Water“ auf den Weg gebracht. Über elektronische Tipptasten lassen sich beispielsweise die Liegedusche „Horizontal Shower“ und an der Decke die Flächendusche „Sensory Sky“ präzise und individuell steuern. Bei Bedarf können auch wiederkehrende Programme hinterlegt werden. Die Steuerungselektronik und integrierte Schalt- und Pumpsysteme regeln dann vollautomatisch den Wasserfluss. Mit herkömmlichen Armaturen hat solche aufwendige Technik nicht mehr viel zu tun. Hier steht vor allem der Gebrauch von Wasser als ritueller Vorgang der Körperreinigung im Vordergrund.

          Es muss nicht immer Chrom sein. Zunehmend sind andere Farben gefragt.
          Es muss nicht immer Chrom sein. Zunehmend sind andere Farben gefragt. : Bild: Dornbracht

          Mehr auf praktische Effekte setzt da beispielsweise Hersteller Grohe mit der Küchenarmatur „Minta Touch“ ab. Komfort in der Bedienung war das Ziel der Entwickler bei der Konstruktion der „EasyTouch“-Technologie. Zur Benutzung der Armatur reicht schon ein leichtes Antippen des Auslaufes oder des Armaturenkörper aus. Dank der cleveren Funktion erfolgt die Bedienung der Armatur zudem besonders hygienisch. „Minta Touch“ kann aber auch ganz konventionell per Hebel bedient werden.

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