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Wohnen im Wald : In Nachbarschaft von Fuchs und Hase

  • -Aktualisiert am

Ruhige Wohnlage: Wer tief im Wald lebt, muss für jeden Einkauf fast eine Expedition starten. Bild: Getty

Nicht nur Förster und Jäger träumen davon, in einem alten Forsthaus zu wohnen. Doch in der Realität haben Waldneulinge nicht nur mit der Einsamkeit zu kämpfen.

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          Morgens im Pyjama beim Milchkaffee-Trinken die Hasen auf der Lichtung zählen. Aus dem Home­office die Rehe beobachten. Den Sonnenuntergang hinter den Laubbäumen genießen und sich wie in einem Klimt’schen Gemälde fühlen: Diese Sehnsuchtsbilder steigen in vielen Deutschen auf, wenn sie ans Wohnen im Wald denken. Und tatsächlich gibt es immer mehr Bürgerinnen und Bürger, die sich danach sehnen, zwischen Bäume zu flüchten, weil in Zeiten des Klimawandels der Wald im Bewusstsein immer mehr zum idealisierten Hort von Kühle, Stille und guter Luft wird. Doch ist das zivile Alltagsleben in Forsthäusern und Hütten wirklich so idyllisch, wie es sich viele ausmalen?

          „Entweder liebst du es, oder du hasst es, komplett im Wald zu wohnen“, sagt Anna Blume und lacht. Die 51 Jahre alte Unternehmerin muss es wissen, denn sie lebt mit ihrem Mann Oskar und den gemeinsamen vier Kindern von 12 bis 17 Jahren seit zehn Jahren in Süddeutschland mitten im Wald. Um zu ihrem Zuhause zu gelangen, muss man von einer Landstraße erst auf einen Forstweg, dann auf eine Holperstraße abbiegen und einen Kilometer rein ins große Grün fahren. Nach der kleinen Expedition erscheint auf einmal in einer Senke die alte Wassermühle mit Sandsteinmauern und Fachwerk aus dem 15. Jahrhundert, ursprünglich ein Lehen des Klosters St. Blasien und bis Anfang 1900 in Betrieb.

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