Große Namen, große Bauten
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Mehr als nur eine Autostadt: das Experimentiermuseum Phaeno in Wolfsburg Bild: dpa
Hoffen auf den Bilbao-Effekt: Immer mehr Städte versprechen sich eine Aufwertung durch spektakuläre Gebäude bekannter Architekten. Funktioniert das, oder ist es nur teuer?
Die Rechnung war hoch, aber sie ist aufgegangen – wieder einmal. Vor gut einem Jahr hat die Elbphilharmonie in Hamburg eröffnet, und alles ist vergeben und vergessen. Die explosionsartig gestiegenen Kosten, der jahrelange Baustopp, der ganze Ärger. Jetzt strömen die Menschen in die Hafencity. Mehr als fünf Millionen waren es bisher. Auf der öffentlichen Aussichtsterrasse, der „Plaza“, mit ihrem Blick über die Elbe und den Hafen drängeln sich Touristen und Einheimische, Schülergruppen und Konzertbesucher. Die Konzerte in beiden Sälen sind stets ausverkauft.
„Die Aussichtsterrasse als öffentlicher Ort ist mitentscheidend dafür, dass sich die Bürger mit dem Gebäude identifizieren“, sagt Michael Koch, Professor für Städtebau an der nahe gelegenen Hafencity Universität. Der ungewöhnliche Blick über die Elbe trage dazu bei, „das maritime Narrativ Hamburgs“ weiterzuerzählen. „Egal wen man fragt: Heute sind fast alle stolz“, resümiert Koch. Bauwerke wie die Elbphilharmonie seien einerseits Instrumente des Stadtmarketings, mit denen Städte sich im Wettbewerb untereinander behaupten wollten. Andererseits gehe es auch um „städtebauliche und bürgerschaftliche Identitätsstiftung und Selbstvergewisserung“. Touristen, Unternehmensgründer und hochqualifizierte Arbeitnehmer sollen kommen – und die, die schon da sind, sollen bleiben.
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