Platzt bald eine Spekulationsblase? Bild: Fotos iStock, Bearbeitung F.A.S.
Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart: Viele Städte haben beim Bau tausender Wohnungen in prominenten Lagen auf die Adler-Gruppe gesetzt. Nun wankt der Konzern und in den Städten wachsen Wut und Verzweiflung.
- -Aktualisiert am
Mitten in Düsseldorf klafft ein Loch. Wo eigentlich rund 900 Miet- und Eigentumswohnungen, Läden und Kindertagesstätten in den Himmel wachsen sollten, ist Brachland. Das lebendige Quartier namens Grand Central existiert seit Jahren nur auf bunten Plänen. Ein ähnliches Bild in Hamburg. Auf dem Holsten-Areal im beliebten Stadtteil Altona wird schon länger kein Bier mehr gebraut. Trotzdem stehen dort noch immer alte Industriehallen, in manche haben Abrissbagger Löcher geschlagen. Die 1200 Wohnungen, davon 365 sozial geförderte, die Hamburg so dringend braucht, sind bisher nur Versprechen.
In Offenbach, direkt an der Grenze zu Frankfurt, warten die Anwohner auf das „zukunftsweisende urbane Quartier“, das ihnen in Aussicht gestellt wurde. Stattdessen begrüßen seit Jahren zwei zwanzigstöckige Betongerippe die Ankommenden – als traurige Visitenkarte der Stadt direkt an der Autobahn. Und Stuttgart bangt, dass die prestigeträchtigen Baudenkmäler auf dem Eiermann Campus weiter verfallen. Auf dem 20 Hektar großen ehemaligen IBM-Standort könnten 5000 Menschen wohnen und arbeiten. Doch auch dieses Projekt kommt nicht voran. Die Liste lässt sich um weitere prominente Standorte in großen und kleineren Städten erweitern. Überall das gleiche Bild: Es gibt vollmundige Zusagen und große Pläne, doch es tut sich wenig bis nichts.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo