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Der Sonntagsökonom : Vorsicht, Gold!

Am Golde hängt, zum Golde drängen viele Bild: REUTERS

Viele Zentralbanken kaufen wieder Gold. Das lässt Schlimmes ahnen.

          4 Min.

          Die Zentralbanken der Welt haben im vergangenen Jahr netto 1136 Tonnen Gold gekauft. Mehr war es nach den Angaben des World Gold Council zuletzt 1967, als europäische Notenbanken in großem Umfang Gold erwarben. Die Abwertung des britischen Pfunds und Defizite in der amerikanischen Zahlungsbilanz läuteten damals das Ende des internationalen Währungssystems ein, das nach einem kleinen Ort in den Bergen von New Hampshire „Bretton Woods“ genannt wurde. Ist der starke Zuwachs der offiziellen Goldkäufe nun wieder ein Menetekel, dass eine internationale Ordnung zerbricht?

          Patrick Welter
          Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

          Das Bretton-Woods-System gründete darin, dass die nationalen Währungen über den Dollar an den Wert des Goldes gebunden waren. Dieses Band löste sich, als der amerikanische Präsident Richard Nixon 1971 das anderen Ländern seit 1934 gegebene Versprechen aufgab, 35 Dollar in eine Feinunze Gold zu tauschen. Das war das Ende des Goldstandards, der in etwa seit 1880 die Weltwirtschaft bestimmt hatte. Vereinfacht gesagt, war der Wert des Geldes von nun an nicht mehr durch Goldreserven der Notenbanken gedeckt, sondern allein durch das Versprechen der Notenbanker, den Geldwert stabil zu halten.

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