F.A.Z.-Ökonomenranking : München vor Mannheim
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Imposant: Die LMU Bild: ddp
In reinen Forschungsrankings liegen Mannheim und Bonn vorne. Wenn es um den Einfluss geht, setzt sich München an die Spitze.
An welchen Universitäten lehren die einflussreichsten Ökonomen des deutschsprachigen Raums? Die größte Dichte von Top-Ökonomen findet sich in der Nähe des Englischen Gartens in München. Nach dem F.A.Z-Ranking belegt die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) den ersten Platz. Elf Ökonomen von der Rangliste lehren an der LMU, vorneweg Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut. Dort ist auch der Bildungsökonom Ludger Wößmann beschäftigt, der eine Professur an der LMU hat. Dicht hinter der Münchner Universität folgt im F.A.Z.-Ranking die Uni Mannheim. In reinen Forschungsrankings liegen deren Ökonomen ganz vorne. Einflussreichster Mannheimer ist Clemens Fuest, der seit kurzem das ZEW-Institut leitet. Sein Vorgänger, der Arbeitsmarktforscher Wolfgang Franz, trägt für Mannheim ebenfalls recht viele Punkte im Ranking bei.
Mit einigem Abstand folgen auf den Plätzen 3 und 4 die Technische Universität Berlin, wo der DIW-Ökonom Gert Wagner lehrt, sowie die Universität Duisburg-Essen mit dem Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem. Auf dem fünften Platz liegt die Goethe-Universität Frankfurt. Sie profitiert von profilierten Ökonomen wie Volker Wieland vom Center for Financial Studies.
Erstaunlich ist, dass im F.A.Z.-Ranking die Universität Bonn erst auf dem sechsten Platz steht. Die Bonner Uni mit ihrem Spitzenreiter Armin Falk gilt nach Mannheim als sehr gut in der reinen Forschung; allerdings schaffen es viele ihrer Ökonomen weniger als zum Beispiel die Münchner, ihre Positionen über die Medien zu verbreiten oder in der Politikberatung zu punkten.
Auf dem siebten Platz kommen die Ökonomen der Universität Köln mit ihrem Aushängeschild Axel Ockenfels. Ebenfalls erstaunlich ist, dass es auf den achten Platz die private WHU Otto-Beisheim-School of Management mit sechs ihrer Professoren und belegen dort gute mittlere Plätze geschafft hat.
Unter die Top-Ten kommen noch die Humboldt-Universität Berlin, wo der DIW-Chef Marcel Fratzscher seit kurzem eine Professur hat, sowie die Universität Kiel, an der mehrere Ökonomen des Instituts für Weltwirtschaft lehren, allen voran Präsident Dennis Snower. Auf den Plätzen 11 bis 20 im Universitäten-Ranking sind die Abstände zum Teil so knapp, dass die Plätze nur noch grob anzeigen, ob die Ökonomen einer Universität eher im oberen oder im mittleren Mittelfeld liegen.