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Wichtige Wirtschaftswissenschaftler : Neue Serie: Die Weltverbesserer

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Große Denker: Walter Eucken, Ben Bernanke und Joan Robinson. Bild: Leif Geiges, AP, Getty Images

Große Ökonomen bewegen die Welt. Sie erklären, warum es Geld gibt, Kredit und Kinder. Ihre Ideen mildern Krisen und spalten das Volk. Wir stellen die wichtigsten Denker vor.

          4 Min.

          Wenn längst verstorbene Denker der Ökonomie sich eine Schlacht auf Youtube liefern - inszeniert als Rap-Battle, professionell verfilmt -, dann kann man das als Spinnerei für ein Nischenpublikum abtun. Wenn dieses Video aber zu einem Klick-Hit wird, dann geht das nicht mehr. Denn der Erfolg des Filmchens zeigt: diese Männer liegen im Trend.

          Die Männer auf dem Video, von dem hier die Rede ist, sind die beiden wohl berühmtesten Ökonomen des vergangenen Jahrhunderts: John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek, dargestellt von zwei Schauspielern. Und die vier Millionen Menschen, die seit dem Jahr 2010 ihre musikalische Abrechnung in der weißen Stretchlimousine auf dem Weg zur „Party at the Fed“ sehen wollten, waren sicherlich nicht nur Studenten der Volkswirtschaftslehre. Nein, auf einmal wollen viele Menschen die großen Ökonomen kennenlernen.

          Das liegt paradoxerweise daran, dass die Wissenschaft der Ökonomie im Staube liegt. Die Finanzkrise und die daraus folgende Wirtschaftskrise hat kaum ein Vertreter des Fachs vorhergesehen. Sogar das Gegenteil war der Fall. Viele der bekannten Wirtschaftsforscher hatten geglaubt, die Zeit, in der es große Krisen gab, sei vorbei. Nicht zuletzt sei das dem Fortschritt ihrer eigenen Wissenschaft zu verdanken, so die übliche Argumentation. Ökonomen hätten der Politik gezeigt, wie sie Wirtschaftszusammenbrüche verhindern könne.

          Verblichene Denker

          Das war ein Irrtum. Der amerikanische Ökonom Paul Krugman spricht sogar davon, dass ein Großteil der Makroökonomie der vergangenen 30 Jahre „bestenfalls spektakulär nutzlos, schlimmstenfalls schädlich“ gewesen sei. Andere fragen sich, ob Ökonomie überhaupt eine Wissenschaft ist. Denn man erkenne keinerlei Fortschritt ihrer Erkenntnisse.

          Doch während auf der einen Seite die Skepsis so groß ist wie nie, ist auf der anderen Seite der Bedarf an Beratern mit wirtschaftlichem Sachverstand in den vergangenen Jahren noch größer geworden. Denn die Schwierigkeiten, denen sich die Welt gegenübersieht, sind groß. Was tun in dieser Lage?

          Die Lösung liegt nahe: Wir müssen neu auf die Ökonomie, ihre großen Denker und Erkenntnisse blicken. Das tun derzeit viele: Die Wissenschaftler selbst schreiben Bestseller über die Erkenntnisse verblichener Denker. Alte Weisheiten werden hervorgekramt, berühmte Bücher entstaubt und unter dem Eindruck der aktuellen Geschehnisse neu gelesen. Hayeks „The Road to Serfdom“, auf deutsch: „Der Weg zur Knechtschaft“ eroberte kurzzeitig Platz eins der Bestsellerlisten in Amerika. Wieder gelesen wird Keynes’ „General Theory“ ebenso wie die Werke der Krisenkenner, etwa John Kenneth Galbraiths „Kurze Geschichte der Spekulation“ oder Charles Kindlebergers „Manias, Panics and Crashes“.

          Walter Eucken und Karl Marx

          Und siehe da: Die großen Denker hatten und haben viele Ideen, die uns bei den Schwierigkeiten von heute helfen. Keynes lehrt uns, wirtschaftliche Depressionen zu verstehen. Hayek kennt die Bedeutung der Zinsen der Notenbanken für die Übertreibungen an Märkten.

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