https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wie-sigmar-gabriel-die-greenpeace-stoerer-stoert-13261688.html

Charmant abserviert : So kanzelt Gabriel Greenpeace ab

  • Aktualisiert am

„Lasst sie doch hier stehen, ich muss doch auch stehen“, sagt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Bild: dpa

Greenpeace-Aktivisten wollten sich während eines Auftritts von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Szene setzen. Aufmerksamkeit bekamen sie wirklich - aber ganz anders als gedacht.

          1 Min.

          Greenpeace ist neben vielem anderen auch dagegen, dass in Deutschland Kohlekraftwerke eingesetzt werden, um Strom zu erzeugen - wegen der damit verbundenen Kohlendioxid-Emissionen, die den Klimawandel treiben. Deswegen hat die Organisation auch Mitglieder auf den Energiekongress der Deutschen Energie-Agentur (dena) geschickt, um dort diesen Protest öffentlichkeitswirksam kund zu tun.

          Einer gewissen Aufmerksamkeit konnten sie sich ja unter anderem dadurch gewiss sein, dass auch Bundeswirtschaftsminister und SPD-Boss Sigmar Gabriel als Redner auftrat. Genau seine Rede haben zwei Greenpeace-Aktive genutzt, um mit Protest-Plakaten auf die Bühne zu gehen - Gabriel in der Mitte am Rednerpult, und links und rechts von ihm Anti-Kohlekraft-Plakate also, quasi als Mahnwache.

          Offenbar nicht gerechnet haben sie mit der Art und Weise, wie Gabriel ihnen die gewünschte Aufmerksamkeit auch wirklich zukommen lies, wie im Video zu sehen ist. Zunächst wies er den offenkundigen Wunsch der Sicherheitsdienstes zurück, die beiden von der Bühne zu bringen - „lassen Sie sie doch hier stehen“. Dann bat er darum, auch einmal lesen zu dürfen, was auf den Plakaten steht, um den Protestieren dann anzubieten: „Ich treffe mich nachher mit Betriebsräten von Vattenfall, wenn Sie wollen, können Sie gerne mitkommen und auch dort Ihre Plakate zeigen.“  Vattenfall denkt derzeit darüber nach, sich aus der Kohlestromerzeugung in Deutschland zurückzuziehen, was womöglich viele Arbeitsplätze trifft. Die Zustimmung aus dem Publikum folgte prompt.

          Und schließlich hatte der an diesem Tag offenbar gut gelaunte Wirtschaftsminister auch eine souveräne Antwort auf einen anderen Zwischenrufer aus dem Publikum. „Das Problem ist Folgendes: Ich hab das Mikro“ - wieder hatte er die Lacher auf seiner Seite.

          Weitere Themen

          Wenig Wachstum bei hoher Inflation Video-Seite öffnen

          Bericht der Wirtschaftsweisen : Wenig Wachstum bei hoher Inflation

          Turbulente Finanzmärkte, schwächelnde Weltkonjunktur, Inflation – die Berater der Regierung erwarten keinen kräftigen Aufschwung in Deutschland. So pessimistisch, wie noch im Herbst, sind sie allerdings nicht mehr.

          Topmeldungen

          Ein brandgefährliches Milieu: Polizeieinsatz in Reutlingen, wo bei einer Razzia gegen „Reichsbürger“ ein Polizist verletzt wurde

          Razzia gegen „Reichsbürger“ : Ein brandgefährliches Milieu

          Der „Reichsbürger“, der am Morgen einen Polizist angeschossen hat, befindet sich in Untersuchungshaft. Bundesinnenministerin Faeser und der baden-württembergische Innenminister Strobl warnen vor der Gefahr durch die Szene.
          Wird es wieder ein Hohenzollernmuseum geben, wie es von 1877 an im Schloss Monbijou bestand? Bei einer gütlichen Einigung über die verbleibenden Forderungen der Familie wäre dort vielleicht auch Platz für eine Wachsfigur des heutigen Chefs des Hauses.

          Preußenstreit : Die Erledigung kann ein Nachspiel haben

          Das Verwaltungsgericht Potsdam muss in dem Verfahren, das Georg Friedrich Prinz von Preußen gegen das Land Brandenburg nicht weiterverfolgt, Prozesskosten zuweisen. Der Kostenbeschluss wird interessant. Ein Gastbeitrag.
          Jerome Powell, Präsident der Federal Reserve

          US-Notenbank : Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

          Die US-Notenbank Fed lässt sich trotz des jüngsten Bankenbebens nicht vom Zinserhöhungskurs abbringen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz am Mittwoch auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.