Kommentar : Steuerwahlkampf
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Der deutsche Staat erzielt einen satten Haushaltsüberschuss. Vielleicht lautet der nächste Wahlkampfschlager ja wieder Steuersenkung.
Zwar will der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel abermals mit dem Ruf nach mehr Umverteilung im Rentensystem von den Jungen hin zu den Alten in den nächsten Wahlkampf ziehen. Doch wer weiß, der kommende Wahlkampfschlager könnte zur Abwechslung mal wieder Steuersenkung lauten.
Die Melkkuh der Nation, die Mittelschicht, stöhnt unter der Last aus Steuern und Sozialabgaben. Die Leute wissen, dass der sprunghafte Anstieg der Staatseinnahmen ihnen keine Erleichterung bringt, weil Politiker die Mehreinnahmen schneller ausgeben, als sie gucken können.
Vor kurzem hat der Wirtschaftsflügel der Union überzeugende Vorschläge für eine Entlastung von mehr als 30 Milliarden Euro vorgelegt. Auch woanders kündigen sich Wahlkämpfe mit Steuerversprechen an. In Frankreich sucht der frühere Präsident Nicolas Sarkozy mit dem Ruf nach Steuersenkungen die Entscheidung gegen den ehemaligen Premier Alain Juppé, wer für das bürgerliche Lager ins Präsidentenrennen ziehen darf.
In Amerika verspricht Donald Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner den Wählern ein himmelblaues Steuerwunder. Lassen sich in dieser Lage deutsche Wähler mit mehr Umverteilung ködern?