
Kommentar : Grüne Brechstange
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Die Grünen wollen neue Autos mit Verbrennungsmotor von 2030 an verbieten. Statt mit der Brechstange zu kommen, sollten sie lieber auf den Erfindungsreichtum der Autobauer vertrauen.
Nicht nur im Licht bedrohter Arbeitsplätze in der Autoindustrie sollten die Grünen ihre Forderung überdenken, neue Autos mit Verbrennungsmotoren von 2030 an zu verbieten. Ein Verbot einer ganzen Technologie schränkt den Spielraum der Fahrzeughersteller ohne Not ein. Einer Marktwirtschaft angemessener ist es, sich den Wettbewerb zunutze zu machen und die politischen Ziele zum Klima- oder Gesundheitsschutz technikneutral vorzugeben. Die Politik weiß schließlich nicht, mit welcher Technologie sich ihre Vorgaben am kostengünstigsten verwirklichen lassen.
Statt mit der Brechstange eines Verbots zu kommen, sollte sie auf den Erfindungsreichtum der Zulieferer und Autobauer vertrauen. Dass Verkehrs- und Klimaschutzpolitik auch ohne Brechstange funktioniert, zeigt ein Blick in andere Länder.
Im Dauerstau rund um San Francisco dürfen Elektroautoeigentümer auf speziellen Spuren an Autos mit Verbrennungsmotor vorbeiziehen. In Norwegen gibt es kostenfreie Parkplätze und Fähren für Elektroautos, Verbrennungsmotoren werden höher besteuert. Das sind Anreize, die den Wandel zur Elektromobilität fördern, ohne Entwicklungssprünge in anderen Technologien auszuschließen.
