
Kohlendioxid-Reduktion : Chinas Klima-PR
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China hat versprochen, spätestens ab 2030 den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das ist vor allem geschickte PR.
Das Versprechen, das der chinesische Präsident an der Seite Amerikas zur Kohlendioxid-Reduktion abgegeben hat, muss man nicht schlechter reden als es ist. Von 2030 an will China seine Emissionen reduzieren. Nie zuvor hat sich das Land, in dem das Pro-Kopf-Einkommen immer noch nur ein Viertel des deutschen beträgt, im Klimaschutz auf ein konkretes Ziel eingelassen.
Das ist ein Signal. Man sollte die Ankündigung aber auch nicht besser reden. Das Ziel, das China zum Abschluss einer als Apec-Konferenz getarnten Machtdemonstration verkündet hat, kommt Präsident Xi Jinping leicht über die Lippen. Denn Peking erwartet, dass der Energiebedarf des Landes 2030 den Höhepunkt erreicht. Dass die Schadstoffemissionen allerspätestens dann sinken müssen, ist daher kein Zugeständnis, sondern eine politische und ökonomische Notwendigkeit.
Chinas Wirtschaftsmodell, in dem ineffiziente Fabriken Kohleberge verbrennen und in Mengen produzieren, für die es keinen Bedarf gibt, muss sich wandeln. Zudem werden die Bürger die Luftverschmutzung nicht ewig akzeptieren. Das Klima-Ziel soll Pekings Verantwortung beweisen, doch beweist es vor allem seine Fähigkeit zu geschickter PR.

Wirtschaftskorrespondent für China mit Sitz in Schanghai.
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