Monopol : Hessen geißelt „Ahnungslosigkeit“ im Glücksspielstreit
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Wetten, dass: Private Glücksspielunternemen sind in einer rechtlichen Grauzone tätig. Bild: Amadeus Waldner
Was wird aus dem staatlichen Glücksspielmonopol in Deutschland? Die Diskussion der Bundesländer spitzt sich zu. Aus Hessen kommt nun scharfe Kritik.
Die Konfrontation zwischen den Bundesländern und Hauptbeteiligten beim umstrittenen Glücksspielstaatsvertrag hat sich zugespitzt. „Die Äußerungen an der Spitze der Lottogesellschaft in Baden-Württemberg zeugen von einer erschreckenden Ahnungslosigkeit. Es ist bedrückend, dass dort eine solche Unkenntnis herrscht“, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) der F.A.Z. Seine Behörde ist zuständig ist für die Vergabe von Konzessionen bei den Sportwetten.
Beuth reagierte damit öffentliche Kritik der Geschäftsführerin der Lottogesellschaft in Baden-Württemberg, Marion Caspers-Merk, an dem hessischen Vorhaben einer Teilöffnung und Regulierung des staatlichen Glücksspielmonopols. "Der Vorschlag sogenannter minimalinvasiver Änderungen im Glücksspielstaatsvertrag wird nicht dazu führen, dass wir gemessen an der europäischen Rechtsprechung eine Lösung hinbekommen", sagte Beuth.
Ebenso heftig äußerten sich der Deutsche Sportwettenverband und sein Präsident Mathias Dahms gegenüber der F.A.Z. Er sprach von einem "Versagen" der Länder. Besonders bedauerlich sei, dass der Lotto-Block hochbezahlte frühere Politiker als Lobbyisten einspanne, die ewig gestrige Ideen vortrügen und nur im Eigeninteresse handelten. "Dieser Filz muss endlich beendet werden", sagt Dahms.