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Haushaltsentwurf : Briten führen Strafsteuer auf Limonade ein

Schon fünf Jahre alte britische Kinder essen jedes Jahr viel zu viel Zucker, erklärt Finanzminister Osborne im Parlament während er seinen Haushalt vorstellt. Bild: AFP

Britische Kinder essen zu viel Zucker, erklärt der Finanzminister. Und nicht nur sie. Die Regierung unternimmt nun etwas dagegen.

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          Großbritannien führt eine Strafsteuer auf Limonade und andere stark zuckerhaltige Getränke ein. „Ein fünf Jahre altes Kind nimmt heute jährlich so viel Zucker zu sich wie es selbst wiegt“, sagte der britische Finanzminister George Osborne in seiner jährlichen Haushaltsrede im Parlament in London. Dies führe dazu, dass immer mehr Kinder übergewichtig seien und erhöhe das Risiko an Krebs und Diabetes zu erkranken.

          Marcus Theurer
          Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Deshalb werde auf der Insel nach einer Übergangszeit von zwei Jahren eine Sonderabgabe auf süße Getränke eingeführt. Sie werde Schätzungen zufolge 520 Millionen Pfund (rund 660Millionen Euro) im Jahr einbringen. Reine Fruchtsäfte sollen ausgenommen werden.

          Die Steuereinnahmen sollen darauf verwandt werden, mehr Sportunterricht in Grundschulen anzubieten. „Wir wollen ein Großbritannien, das fit für die Zukunft ist“, sagte Osborne.

          Die Regierung in London reagiert damit auf den wachsenden Druck von Gesundheitsaktivisten. So hat der Fernseh-Kochstar Jamie Oliver eine Kampagne für die „sugar tax“ gestartet. Ein Expertengremium des britischen Gesundheitsministeriums plädierte im vergangenen Herbst ebenfalls für eine solche Sonderabgabe. Es warnte, der Durchschnitts-Brite nehme derzeit doppelt so viel Zucker zu sich wie seiner Gesundheit zuträglich sei.

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