
Falsche Fürsorge : Fürsorge im Supermarkt
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Union und SPD wollen erreichen, dass mindestens eine Kasse im Laden süßigkeitenfrei bleibt. Nur: Wer mit seinem Kind an der Kasse nicht fertig wird, dem kann auch der Staat nicht helfen.
Auch Politiker lernen aus Erfahrung, allerdings nicht immer das Richtige. Aus der Tatsache, dass die Grünen mit der Forderung nach einem fleischfreien Kantinentag auf die Nase gefallen sind, haben Volkspädagogen aller Parteien leider nicht den Schluss gezogen, solche Bevormundungs-Versuche künftig bleibenzulassen.
Nein, sie verdoppeln ihre Mühe, staatliche Einflussnahme im privaten Bereich zu tarnen. Der Bürger soll gar nicht merken, wie ihm die Freiheit genommen wird.
So erstrecken Union und SPD die Fürsorge des Staates nun bis an die Supermarktkasse; wahrlich eine Aufgabe für eine große Koalition. In Gesprächen mit dem Einzelhandel wollen sie erreichen, dass mindestens eine Kasse im Laden süßigkeitenfrei ist, um Eltern quengelnde Kinder zu ersparen. Alles freiwillig, es gehe um mehr Wahlmöglichkeiten, davon profitiere auch der Einzelhändler, behauptet die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann.
Alles Quatsch: Von Freiwilligkeit ist schnell keine Rede mehr, wenn die Wirtschaft nicht spurt, und was in seinem Interesse ist, weiß der Händler selbst. Aber die armen Eltern? Nun, wer mit seinem Kind an der Kasse nicht fertig wird, dem kann auch der Staat nicht helfen.