Verdi legt Betrieb lahm : Kinder müssen wohl auf Nikolausgeschenke warten
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Auch im Paketzentrum in Rüdersdorf bei Berlin werden am Freitag wohl viele Pakete liegen bleiben. Bild: dpa
Aus Protest gegen die Zunahme befristeter Arbeitsverträge hat die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter der Post zu Betriebsversammlungen aufgerufen – ausgerechnet am Tag vor Nikolaus. Kritik daran kommt nun von Unternehmenschef Appel.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, hat die für Freitag angekündigten Betriebsversammlungen in Paketzentren kritisiert. „Mich wundert schon, dass man ausgerechnet vor dem Nikolaustag, an dem alle Kinder auf ihre Geschenke warten, eine Betriebsversammlung abhält“, sagte Appel der Zeitung „Tagesspiegel“. „Man könnte das auch zu einem beliebigen anderen Zeitpunkt machen.“
Die Gewerkschaft Verdi will am Freitag zwischen 18 und 21 Uhr Betriebsversammlungen in 31 von 33 Paketzentren der Post abhalten und damit die Arbeit lahmlegen. Deshalb könnten am Nikolaustag zahlreiche Pakete der Deutschen Post gar nicht oder erst verzögert ausgeliefert werden. Verdi beklagt die Zunahme befristeter Beschäftigungsverhältnisse in den Paketzentren der Post. Neueinstellungen erfolgten „praktisch ausschließlich über befristete und damit prekäre Arbeitsverhältnisse“, hieß es am Donnerstag.
Appel sagte dem „Tagesspiegel“ dazu, es sei „unverhältnismäßig, dies auf dem Rücken der Kunden auszutragen“. Er sei aber zuversichtlich, dass seine Mitarbeiter „alles geben werden, die Folgen abzumildern“, fügte Appel hinzu.