Bundesfreiwilligendienst : Flüchtlinge können Flüchtlingshelfer werden
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An der deutsch-österreichischen Grenze warten weitere Flüchtlinge darauf, in Deutschland einreisen zu dürfen. Bild: dpa
Wer sich als Freiwilliger in der Flüchtlingsarbeit engagieren will, kann schon im Dezember eine Stelle antreten. Für die Jobs können sich nun auch Asylberechtigte bewerben.
Die ersten Freiwilligen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren wollen, können schon im Dezember eine Stelle antreten. Wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) mitteilte, startet das entsprechende Programm im Bundesfreiwilligendienst einen Monat früher als geplant.
Der Bund will dabei neben den bestehenden 35.000 Stellen 10.000 zusätzliche Plätze schaffen, um die Flüchtlingsarbeit zu unterstützen. Und: Auch Asylberechtigte und Asylbewerber, die wahrscheinlich in Deutschland bleiben werden, können sich um Plätze bewerben.
Das Zusatzprogramm im Bundesfreiwilligendienst ist zunächst bis Ende des Jahres 2018 befristet. Der Bund stellt dafür nach Angaben des Familienministeriums ab dem Jahr 2016 jährlich 50 Millionen Euro zur Verfügung.
„Im Hinblick auf den Zuzug der vielen, von Krieg und Terror bedrohten Flüchtlinge in unserem Land ist es wichtig, dass wir Flüchtlinge bei der Integration in unsere Gesellschaft tatkräftig unterstützen“, sagte Schwesig. Die Stellen werden je zur Hälfte vom Bundesamt für Familie und gesellschaftliche Aufgaben sowie den verbandlichen Zentralstellen vergeben. Die 5000 Stellen des Bundesamts werden nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel proportional auf die Bundesländer verteilt.
Der Bundesfreiwilligendienst hatte zum 1. Juli 2011 den Zivildienst abgelöst. Freiwillige, die sich für soziale oder kulturelle Projekte engagieren, erhalten im Bundesfreiwilligendienst ein Taschengeld von rund 350 Euro und zum Teil kostenlose Verpflegung und Unterbringung. Im Unterschied zum Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr (FSJ und FÖJ) können sich Frauen und Männer jeden Alters um Plätze bewerben.