Die Staatsanwaltschaft sieht eine Bande am Werk
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Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun steht zum Prozessauftakt an der Anklagebank zwischen seinen Anwälten Alfred Dierlamm (links) und Nico Werning (rechts). Bild: dpa
Im Juni 2020 musste der Dax-Konzern Wirecard Insolvenz anmelden. Nun hat vor dem Landgericht München I der Strafprozess in dem Bilanzskandal mit der Verlesung der Anklage begonnen.
Einen Vorteil hat die Untersuchungshaft für Markus Braun. Der frühere Wirecard-Chef ist kurz vor dem Strafprozess von der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen direkt nach Stadelheim verlegt worden. An diesem kalten Donnerstagmorgen muss Braun nicht wie andere Verfahrensbeteiligte die Straße an der Gefängnismauer entlang gehen, vorbei an dem respekteinflößenden grauen Wachturm der berühmten Justizvollzugsanstalt. Braun braucht das Hochsicherheitsgebäude am Münchner Stadtrand gar nicht zu verlassen, denn die Zellen der JVA sind durch ein Tunnelsystem mit dem Gerichtssaal verbunden, der fünf Meter unter der Erde liegt.
Also spaziert Braun beinahe unbemerkt durch eine Seitentür herein. Der 53 Jahre alte Österreicher trägt wie so oft einen schwarzen Rollkragenpullover und einen dunklen Anzug, unter dem Arm ein Laptop. Schweigend nimmt er zwischen seinen vier Verteidigern Platz, und als er mit seinem Anwalt Alfred Dierlamm spricht, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Es ist Brauns erster öffentlicher Auftritt seit mehr als zwei Jahren.
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