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Lichtblick im Norden : Wie Rostock erfolgreich Corona bekämpft

Rostock hat die geringste Corona-Inzidenz unter den Großstädten in der Bundesrepublik, nur 45 wöchentliche Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Bild: dpa

Rostock verzeichnet seit dem Frühjahr so wenige Corona-Fälle wie keine andere Großstadt in Deutschland. Bürgermeister Claus Madsen erklärt, wie er das mit seiner Verwaltung macht.

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          Es ist nur ein winziger Punkt auf der Landkarte, die täglich herumgezeigt wird. Fast der ganze Süden des Landes prangt in tiefem Rot, Sachsen und Thüringen sowieso, auch weite Teile Bayerns. In Mecklenburg-Vorpommern schaut die Sache besser aus, da wechseln die Farben in einen helleren Ton. Aber selbst hier sticht diese kleine hellgraue Stecknadel heraus: Rostock mit seinen rund 210.000 Einwohnern hat die geringste Corona-Inzidenz unter den Großstädten in der Bundesrepublik, nur 45 wöchentliche Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner waren es nach Stand vom vergangenen Mittwoch. In dem ohnehin relativ schwach betroffenen Bundesland ragt ausgerechnet die mit Abstand größte Stadt noch einmal positiv heraus.

          Ralph Bollmann
          Korrespondent für Wirtschaftspolitik und stellvertretender Leiter Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

          Das ist nicht zuletzt das Verdienst eines Bürgermeisters, der ebenfalls alles andere als Normalmaß ist. In den drei Jahrzehnten seit der politischen Wende in der DDR galt Rostock die meiste Zeit als schlecht regiert, der späte und erstaunliche Aufschwung zur lebendigen Metropole des deutschen Nordostens geschah eher trotz als wegen der Kommunalpolitik. Dann trat Claus Ruhe Madsen auf den Plan, ein Däne, der seit Ende der Neunziger eine eigene kleine Möbelhaus-Kette in Rostock aufgebaut hat und seit 2013 der örtlichen Industrie- und Handelskammer vorstand.

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