Auf der eisernen Seidenstraße an Russland vorbei
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Blick über den Hafen von Lianyungang Bild: Picture Alliance
Der Krieg in der Ukraine führt zur Neubewertung transkontinentaler Frachtrouten. Die Türkei will als neue Drehscheibe punkten. Doch die Hürden sind groß.
Die Schlachtfelder der Ukraine liegen mehr als 1000 Kilometer Luftlinie entfernt, und doch spürt Münir Kuskapan die Erschütterungen des Kriegs jeden Tag. Der Vorsteher des Bahnhofs in der osttürkischen Provinzmetropole Erzurum ist nicht böse darüber. Im Gegenteil: Seit ein Teil des nördlichen Bahnkorridors von China nach Europa kriegsbedingt ausfällt, nehmen so viele Züge ihren Weg über die Türkei wie nie zuvor. Im Schnitt ratterten jeden Tag achtmal Loks mit Dutzenden Containerwaggons im Schlepp durch seinen Bahnhof, mal mehr, mal weniger, sagt Kuskapan. Jeder Zug ein kleines Beben.
„Wir sehen mehr Fracht“, sagt der in 36 Dienstjahren ergraute Bahnhofschef. Schon voriges Jahr sei das losgegangen, während der Pandemie, als die Schiffe unzuverlässig fuhren und die Spediteure auf den teureren, aber schnelleren Containertransport über die „eiserne Seidenstraße“ umsattelten. „In diesem Jahr läuft das sehr gut.“
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