Wie die Türkei Europa mit Gas versorgen will
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Das türkische Tiefsee-Bohrschiff Kanuni soll im Schwarzen Meer vermutete Erdgasvorkommen entdecken. Bild: dpa
Russland, Aserbaidschan, Irak, Israel: Die Türkei baut ihr Gasversorgungsnetz aus. Davon soll dann auch Europa profitieren. Ob es wirklich dazu kommt?
Die Türkei erlaubt wieder den Import von Schrott aus dem Libanon. Das wäre nicht der Rede wert, wäre es nicht ein weiterer Schritt zur Normalisierung nachbarschaftlicher Beziehungen. Aus dem verfeindeten Armenien landete vorige Woche erstmals seit zwei Jahren wieder ein Flugzeug, mit der Ukraine, der die Türkei kriegswichtige Drohnen liefert, schloss Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ein Freihandelsabkommen. Die diplomatische Charmeoffensive Erdoğans umfasst die Arabische Halbinsel, auch Ägypten und Israel. Kreditlinien in Milliardenhöhe bei Notenbanken der Öl- und Gaspotentaten Arabiens sind ein Ergebnis, mitten im Ukrainekonflikt frische Hoffnungen auf eine wichtigere Rolle als Gastransitland ein anderes.
Während Amerikaner und Europäer in Qatar und Japan sondieren, ob bei einer Unterbrechung russischer Lieferungen im Notfall alternativ Flüssiggas nach Europa verschifft werden kann, standen größere Gaslieferungen Ende vergangener Woche in Baku auf der Tagesordnung. Anlass war ein Treffen des Beirats des Südlichen Gaskorridors, einer Route, über die seit zwei Jahren Gas vom Kaspischen Meer via Georgien und Türkei nach Europa fließt. Mit dabei war EU-Energiekommissarin Kadri Simson.
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