Wie die Türkei Gesundheitstouristen ins Land lockt
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Ohne Wachstumsgarantie: Ein Patient lässt sich in Istanbul Haare transplantieren. Bild: Getty
Schönheitsoperationen sind in der Türkei ein Milliardengeschäft. Doch die Regierung hat mehr im Sinn. Sie möchte durch die gute medizinische Infrastruktur im Land Einfluss auf die ganze Region ausüben.
Der Frühstücksraum des Hotels bietet einen weiten Blick über das Häusermeer der Millionenmetropole Istanbul, den Bosporus, das blau schimmernde Marmarameer. Und doch hat die Situation etwas Verstörendes. An mehreren Tischen sitzen junge Männer, vielleicht Anfang 30, alle offensichtlich mit Kopfverletzungen. Kunstvoll gewickelte weiße Verbände sparen ihre Gesichter aus. Bald stellt sich heraus: Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Die munter miteinander sprechenden Herren, dem Aussehen nach Araber, haben sich einer Transplantation unterzogen, einer Haartransplantation.
Istanbul ist die Welthauptstadt der Haartransplantation. Hunderte große und kleine Praxen bieten ihre glatzenverkleinernden Dienste an, gern auch für ausländische Kunden samt Flughafentransfer, Unterbringung, Betreuung in der Heimatsprache, Nachsorge und Begleitprogramm. Das kostet schnell 2000 Euro oder deutlich mehr im Vier-Tage-Rundum-sorglos-Paket ohne Flug, bleibt aber weit unter den Kosten, die dafür in Israel, Großbritannien oder Deutschland aufgerufen werden.
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