300 Hektar, 80 Rinder und ein Mähdrescher
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Thomas Kunz vor dem Mähdrescher im Rapsfeld in Niedermeilingen Bild: Marcus Kaufhold
Die Bauern in Deutschland haben dieser Tage alle Hände voll zu tun. Einem von ihnen haben wir dabei über die Schulter geschaut.
Ja, das Wetter: Erst war es zu nass und dann zu trocken. Schließlich war es auch noch zu heiß. Nein, die Ernte wird dadurch nicht schlechter ausfallen als im vergangenen Jahr. Thomas Kunz gibt sich gelassen. Die Ähren auf den Halmen seien zwar schon tot und ihre Körner auch viel zu klein. Die Sonne habe sie kaputt gebrannt. Doch er habe schon Schlimmeres erlebt. Heiß und trocken sei immer noch besser als nass und kalt. Denn dann müsste er die Ernte künstlich trocknen. Das kostet Sprit, und der ist teuer. Die Getreidepreise aber sind dafür zu niedrig.
Kunz macht den silbernen Pick-up startklar zur Kontrollfahrt über die Felder. Vor ihm liegt sein Land, hinter ihm sein Hof: die neuen und alten Häuser, der kleine Laden, die Holzscheune, die Speicher und glänzenden Silos, die grasgrüne Halle aus Wellblech. Kunz führt den millionenschweren Betrieb seiner Familie: den Meilinger Hof. Er hat vier Angestellte, drei Mähdrescher, 300 Hektar Land, 200 Schweine und 80 Rinder. Links der Weg führt rauf zu den Ställen, rechts der runter in den Ort. Niedermeilingen ist ein kleines Dorf 70 Kilometer vor den Toren Frankfurts. Die schmale Straße schlängelt sich über Hügel und durch Senken, vorbei an Wäldern und goldenen Äckern. Kunz hat gut zu tun.
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